Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Am 1. Oktober 2015 fand im Dialogforum "Frei_Raum" auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig eine Veranstaltung zum Thema "20 Jahre nach dem Krieg in Bosnien und Herzegowina" statt. Nach einem kurzen Vortrag von Herrn Michael Weichert (Honorarkonsul BiH, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Leipzig - Travnik) um 18.00 Uhr wurde der Dokumentarfilm "Waffenruhe - 20 Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens" (2011, 45 min) gezeigt. Danach diskutierten Gisela Kallenbach, Michael Weichert und Azem Ejubovic (Zeitzeuge aus Bosnien und Herzegowina) über das Geschehen, die Gegenwart und die Zukunft Bosniens und Herzegowinas (Moderation: Georg Eulitz, Universität Leipzig). Den Abend beendete um 21.00 Uhr das Leipziger Trio "Rozhinkes" mit einem Klezmerkonzert.

Der Zerfall des Staates Jugoslawien seit 1991 in die sieben Staaten Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro, Kosovo und Mazedonien ging mit zahlreichen militärischen Konflikten, Bürgerkriegen und einem Völkermord einher. Nach der internationalen Anerkennung Bosnien und Herzegowinas im April 1992 herrschte drei Jahre Krieg zwischen serbischen, kroatischen und bosniakischen Einheiten. Die Zahl der Todesopfer des "Bosnienkrieges" wird mit 100.000 angegeben, mehr als 2 Millionen Menschen wurden vertrieben.

Srebrenica Friedhof in Potocari Kopie für HomepageDie Veranstaltung erinnerte auch an den 20. Jahrestag des Völkermords in Srebrenica. Im Zuge des Bürgerkrieges wurden im Juli 1995 in der Gegend um Srebrenica mehr als 8.000 Bosniaken – fast ausschließlich Männer und Jungen zwischen 13 und 78 Jahren – getötet.

Abb.: Srebrenica, Friedhof in Potocari

Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Stiftung Friedliche Revolution

Ministerpräsident Tillich besucht das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Der Sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich hat am 13. August 2015, anlässlich des 54. Jahrestages des Mauerbaus, das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. besucht. Mit dem Besuch des Ministerpräsidenten wird die mittlerweile fast 25 Jahre andauernde Arbeit des Archives gewürdigt. Während eines Rundganges durch die Archivräume wurden die Arbeit des Archivs vorgestellt und ausgewählte Dokumente aus dem Archivbestand gezeigt.

Pressemitteilung des ABL vom 13.08.2015

Am Donnerstag, den 2. Juli 2015 hat der Staatsminister und Chef der Staatskanzlei, Herr Dr. Fritz Jaeckel, um 12.00 Uhr das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. besucht.

Er übergab dem Archiv einen Zuwendungsbescheid der Sächsischen Staatskanzlei aus dem diesjährigen Programm zur Förderung von Aktivitäten zur Erinnerung an den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit und der Wiedergründung des Freistaates Sachsen im Jahr 1990. Mitarbeiter des Archivs werden im Rahmen dieses sächsischen Förderprojektes bis Ende 2015 ein Schülerprojekt erarbeiten, in dem die Entstehung der Sächsischen Verfassung zwischen 1989 bis 1992 im Mittelpunkt steht.

Pressemitteilung des ABL vom 01.07.2015

2014 06 24 Preisträger

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. hat in der Französischen Friedrichstadtkirche in Berlin den Deutschen Nationalpreis 2014 verliehen bekommen. Im 25. Jubiläumsjahr der Friedlichen Revolution würdigt die Auszeichnung die Leipziger Montagsdemonstrationen von 1989 repräsentiert durch Christoph Wonneberger (Pfarrer der Lukaskirche Leipzig i.R.), Christian Führer (Pfarrer der Nikolaikirche Leipzig i.R., entgegengenommen von seiner Tochter Katharina Köhler) sowie Uwe Schwabe (Leipziger Bürgerrechtler und Mitbegründer des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.) und das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. wegen seines Engagements für die Erinnerung an die Friedliche Revolution.

Die Laudatio hielt der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Nationalstiftung, Professor Dr. Richard Schröder. Er würdigte in seiner Rede den Mut der Menschen, die gegen die SED-Diktatur aufbegehrten und auf den Montagsdemonstrationen demokratische Rechte einforderten.

Der Leipziger Bürgerrechtler Jochen Läßig engagiert sich seit vielen Jahren als Vorstandsmitglied für das Archiv Bürgerbewegung und bedankte sich stellvertretend für dessen Mitglieder und Mitarbeiter für die Ehrung der Archivarbeit (Foto unten).

 2014 06 24 Lässig Rede

Am 27. November 2013 wurde um 19 Uhr der Dokumentarfilm "Wittstock statt Woodstock. Hippies in der DDR" (NOAHFILM, 45 min, 2005) von Lutz Rentner und Otto Sperlich gezeigt.
Anschließend fand ein Gespräch mit Dirk Moldt (Verfasser des Buches "Zwischen Haß und Hoffnung. Die Blues-Messen 1979 - 1986" Berlin, 2008) und Saskia Paul (Zeitzeugin) statt. Moderation: Stephan BickhardtIMG 4787 2

Im vollen Kino entdeckte man Beteiligte, die früher, und auch heute noch, der Hippie-Szene angehörten. In einer anschließenden Diskussionsrunde haben viele Zuschauer von ihren Erlebnissen in der damaligen Zeit berichtet.

Eine Veranstaltung des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und der Kinobar Prager Frühling in Kooperation mit der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Am Donnerstag, den 10. Oktober 2013 um 19.00 Uhr fand eine Veranstaltung mit dem tschechischen Dissidenten und Politiker Milan Horáček statt. Nach einer mdr-Dokumentation über den Prager Frühling und dessen Niederschlagung sprach Stephan Bickhardt mit Milan Horáček über dessen bewegtes Leben.

10.10.2013 Internet

Nach der Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 emigrierte Milan Horáček in die Bundesrepublik Deutschland. Er war Gründungsmitglied der Partei "Die Grünen" und für diese im hessischen Landtag, im Bundestag und im Europaparlament tätig.

 

Offen sprach Milan Horáček über seine Kindheit und Jugend in Velké Losiny (Groß Ullersdorf im Altvatergebirge, Tschechoslowakei), seine Flucht im Jahr 1968 über die tschechisch-österreichische Grenze und seine Ankunft in der Bundesrepublik Deutschland. In dem zweistündigen Gespräch kamen auch Themen wie Menschenrechte und ökologische Landwirtschaft nicht zu kurz.

Eine Veranstaltung des Archiv Bürgerbewegung Leipzig, der Kinobar Prager Frühling in Kooperation mit der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung

Am 4. September 2013 wurde um 19.00 Uhr der Dokumentarfilm "'Revolte" am Ostseestrand. Die wahre Geschichte der Glatzkopfbande" von Inge Bennewitz und Jürgen Ast (astfilm productions, 45 min, D 2001) in der Kinobar Prager Frühling gezeigt. Nach der Filmvorführung fand ein Gepräch mit Inge Bennewitz (Filmautorin) und Jürgen Lehmann (Zeitzeuge), moderiert von Stephan Bickhardt, statt.

Glatzkopfbande Internetseite

Vor gut 60 Jahren kam ein DEFA-Jugendfilm in die DDR-Kinos, mit dem die SED-Propaganda den Mauerbau rechtfertigen wollte: "Die Glatzkopfbande" - angeblich authentisch. Der Film zeigt eine Gruppe krimineller Rowdys an der Ostsee. Er geht zurück auf einen ernsthaften Zwischenfall, der am 1. August 1961 auf dem Campingplatz Bansin durch eine Vielzahl dramatischer Versorgungsengpässe verursacht wurde. In der Folge wurden 11 Jugendliche in zwei aufwendig inszenierten Schauprozessen zu insgesamt 27 Jahren Freiheitsentzug verurteilt.

Am 4. September 1961, vor genau 62 Jahren, wurden vier angebliche Rädelsführer, welche allein der Zufall in Bansin zusammengeführt hatte, wegen eines "faschistischen Putschversuches" zu Zuchthausstrafen bis zu 8 Jahren verurteilt. Die Dokumentation rekonstruiert den Fall und läßt zahlreiche Zeitzeugen zu Wort kommen: Verurteilte, den damaligen Bansiner Bürgermeister, einen Volks- und eine Grenzpolizisten und zeigt schockierende Hetzpropaganda.

04.09.2013 Internet

Der Film hat deutlich gemacht, wie man als Jugendlicher in der SED-Diktatur unverschuldet zum Opfer politischer Propaganda und Justiz werden konnte. In beeindruckender Weise erzählte der Zeitzeuge Jürgen Lehmann vom damaligen Geschehen und seinem weiteren Leben. Die Verhöre durch die Staatssicherheit und der Schauprozess sind nicht spurlos an den Jugendlichen vorüber gegangen. Der Filmautorin Inge Bennewitz ist es zu verdanken, dass dieses Kapitel der Geschichte in Erinnerung bleiben wird.

Eine Veranstaltung des Archiv Bürgerbewegung Leipzig, der Kinobar Prager Frühling und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Aufbruch nach Europa Vom 25. September 2015 bis zum 11. Oktober 2015 war die Open-Air-Ausstellung "Aufbruch nach Europa - Der ostmitteleuropäische Kontext der Friedlichen Revolution 1989 in der DDR“ auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz zu sehen.

Eröffnet wurde sie am 25. September 2015 mit einem  Ausstellungsrundgang und einem Podiumsgespräch im Pavillon "Frei_Raum" mit Werner Schulz (Europaabgeordneter), Adam Krzeminski (Journalist) und Simon Wolf (Initiative Mittel- und Osteuropa e.V.) über den gegenwärtigen Zustand der europäischen Willensgemeinschaft (Moderation: Sven Heitkamp).

Auf den Fotos der Herbstdemonstrationen von 1989 in der DDR lassen sich viele Bezüge zum Schicksal der mittel- und osteuropäischen Nachbarn finden. Diese Beachtung, der Austausch und die Solidarität trugen letztendlich zum Erfolg der Friedlichen Revolution bei. Doch dieser Sinnzusammenhang brach mit den Möglichkeiten und Problemen der deutschen Einheit ab.


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