Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Im Rahmen des diesjährigen Lichtfestes zum 30. Jubiläum der Friedlichen Revolution beteiligte sich das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. in Kooperation mit dem Polnischen Institut Leipzig und dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig an der Gestaltung des Lichtraums Nr. 6, der im Schillerpark unter dem Motto "Für ein offenes Land mit freien Menschen" stand.

Lichtfest2019

Der von der Wiener Lichtdesignerin Victoria Coeln gestaltete Lichtraum wurde durch die Projektpartner inhaltlich aufgewertet, indem ein Kurzprogramm mit Texten und Zitaten zur Freiheit durch die Poetryslammer Josephine von Blueten Staub und Rainer Holl dargeboten wurde. Bernd Karwen und Victoria Coeln führten dialogisch durch das Kurzprogramm, welches mit einem Auftritt von Stephan Krawczyk abgeschlossen wurde. Dieser führte den Song „Mauern“ von Jacek Kaczmarski in einer eigenen Interpretation und Nachdichtung erstmals auf. Vor dem Kurzprogramm verteilten mehrere Vereinsmitglieder Aufkleber mit Freiheitszitaten u.a. aus Polen, der ČSSR und der DDR an die Besucher. An das Kurzprogramm schloss sich die Performance einer Theatergruppe zu Schwulen- und Lesben in der DDR bzw. der Bundesrepublik an.

Demonstration in der Leipziger Innenstadt am 15. Januar 1989Im Rahmen des geschichtsdidaktischen Seminars „Quellen zur Jugendgeschichte und ihr Einsatz im Unterricht" an der Universität Leipzig werden Lehramtsstudierenden die Quellen des Archiv Bürgerbewegung zur oppositionellen Jugend in der DDR vorgestellt. Nach einem Überblick zu den Beständen des ABL wird der Spiegel-Autor Peter Wensierski über seine Vorgehensweise bei der Recherche für sein Buch „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution. Wie eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte“ berichten.

Anlass der Veranstaltung ist der 30. Jahrestag der Leipziger Demonstration am Luxemburg-Liebknecht-Gedenktag 1989, bei der ca. 800 Menschen auf die Straße gingen. Dabei forderten sie Grundrechte wie Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit ein.  Im Vorfeld waren ca. 5.000 Flugblätter heimlich gedruckt und in Leipziger Briefkästen verteilt worden. Die Staatssicherheit verhaftete umgehend zwölf der Initiatoren und leitete Ermittlungsverfahren ein. Die Demonstration in der Leipziger Innenstadt konnte jedoch nicht verhindert werden und markierte eine neue Qualität widerständigen Verhaltens in Leipzig.

 

Am 30. Mai 1968 wurde gegen den Protest vieler Leipziger, verschiedener Institutionen sowie Personen aus dem In- und Ausland die Leipziger Universitätskirche St. Pauli gesprengt. Anlässlich des 50. Jahrestages dieses Ereignisses zeigt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. vom 26. Mai bis zum 4. Juni 2018 im Foyer des Augusteums der Universität Leipzig die aktualisierte Ausstellung:

„Die ganze action hat geprägt“
Die Sprengung der Universitätskirche in Leipzig 1968 - Erinnerungen von Zeitzeugen


Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Augusteums besichtigt werden:
Montag bis Freitag: 6.00 bis 22.00 Uhr
Samstag: 6.00 bis 15.00 Uhr

Zwei kostenlose öffentliche Führungen durch den Kurator Achim Beier vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. finden am Di, 29.05. und am Do, 31.05 jeweils um 17 Uhr statt.

Zur Ausstellung

am 6. Juni 2018, 19 Uhr in der Kinobar Prager Frühling (Bernhard-Göring-Str. 152, 04277 Leipzig)

Premiere des Kurzfilmes "Anzahl der Freiheitsgrade" (Deutschland 2018, 20 min) mit anschließendem Podiumsgespräch.

Katrin Büchel, Filmkünstlerin aus Berlin, musste in ihrer Jugend mehrere Einrichtungen der DDR-Jugendhilfe, u.a. den Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau, durchlaufen. In ihrem Kurzfilm mit 3D-Animation verfremdet sie künstlerisch diese traumatischen Erfahrungen von Eingesperrtsein, Willkür und Zwang. Im Anschluss spricht sie als Zeitzeugin über ihre persönlichen Erfahrungen in DDR-Heimen, ihren ungebrochenen Freiheitsdrang und den Versuch, sich auch mit Hilfe der Kunst von der Opferrolle zu befreien. Ingolf Notzke von der Gedenkstätte GJWH Torgau rundet als Experte für allgemeine Fragen zum DDR-Heimerziehungssystem das Podium ab.

Moderation: Juliane Thieme, Archiv Bürgerbewegung Leipzig

Eintritt frei

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof (GJWH) Torgau und der Kinobar Prager Frühling.

Die Archivleiterin mit zwei Besuchern zum Tag der ArchiveAm 3. März 2018 fand der 9. Tag der Archive zum Thema "Demokratie und Bürgerrechte" auch im Archiv Bürgerbewegung Leipzig statt. Zahlreiche Besucher nutzten die Gelegenheit, Einblick in die Archivräume zu nehmen. Zu sehen gab es viele einmalige Dokumente aus der Zeit des Ringens um Demokratie und Bürgerrechte aus dem Leipziger Herbst 1989 und Fotos aus dem Archivbestand (Abb. links, Archivbesucher sehen sich digitalisierte Fotos der Leipziger Montagsdemonstrationen an).

 

Demokratie und Bürgerrechte am Tag der Archive Genutzt wurde daneben auch die einmalige Möglichkeit die Wanderausstellung des Archives "die ganze action hat geprägt" zur Sprengung der Leipziger  Universitätskirche vor 50 Jahren zu besichtigen. An Hand eines historischen Einzelfalles wird von den Erfahrungen einer Generation erzählt, deren Ideale und Lebenslust mit dem Machtanspruch der SED kollidierten. Das Interesse war groß und beide Ausstellungsführungen mit dem Kurator waren gut besucht. (Abb. rechts)

 

Begleitveranstaltung zur Plakatausstellung „'Verordnete Solidarität'. Der Umgang mit 'Fremden' in der DDR“

Unveröffentlichtes Filmmaterial zu rechter Subkultur in der DDR und Nachwendezeit wird am 9. März 2017 um 19 Uhr in der BStU-Außenstelle Leipzig (Dittrichring 24, 04109 Leipzig) gezeigt.

 
Filmausschnitte + Gespräch mit Peter Wensierski
Moderation: Andreas Peter Pausch (Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.)
 
Peter Wensierski, ehemaliger DDR-Korrespondent und Redakteur des ARD Magazins Kontraste, gilt als kritischer Beobachter der DDR-Gesellschaft. Er zeigt bisher unveröffentlichtes Filmmaterial über ostdeutsche Neonazis, Hooligans und rechtsextreme Jugendliche aus den Jahren 1988 bis 1992.
Trotz eines ab 1985 verhängten Einreiseverbots gelang es Wensierski mit geschmuggelten Kameras seltene Filmaufnahmen mit Skinheads und jungen Neonazis von Oppositionellen in Ost-Berlin anfertigen zu lassen. Die Aufnahmen zeigen ideologisch gefestigte junge Männer, deren Gruppierung – entgegen der offiziellen Deutung – nicht vom Westen gesteuert wurde. Weitere Filme zeigen Ausschnitte aus dem Alltag rechter Subkultur nach dem Fall der Mauer - darunter sind Interviews mit rechten Jugendlichen sowie Aufnahmen von Auseinandersetzungen zwischen Hooligans und Polizei in Leipzig. Den Abschluss der Vorführung bildet eine dokumentarische Filmbeobachtung auf dem Berliner Alexanderplatz nach dem 3. Oktober 1990.
 

Der Eintritt ist frei.
Eine Veranstaltung des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. in Kooperation mit der BStU-Außenstelle Leipzig.

Am Mittwoch, den 19. Oktober 2016, war um 19.00 Uhr in der Kinobar Prager Frühling (Bernhard-Göring-Straße 152 in 04277 Leipzig) der Dokumentarfilm »Kopf - Herz - Tisch. Kindheit ohne Eltern« zu sehen.

Nach dem 70-minütigen Film fand ein Podiumsgespräch mit der Autorin Sonja Toepfer und dem Zeitzeugen Wolfgang Focke statt, welches Ingolf Notzke, wissenschaftlicher Referent der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau moderiert hat.

Im Mittelpunkt des Films von Sonja Toepfer stehen die Folgen repressiver Heimerziehung in den 1950er und 1960er Jahren der Bundesrepublik. Mit einem roten Tisch und zwei Klappstühlen hat die Autorin Frauen und Männer aufgesucht und sie eingeladen, über ihre Kindheit ohne Eltern, in Säuglings-, Kinder- und Erziehungsheimen, bei gewalttätigen Pflegefamilien sowie in einer Welt, in der liebevolle Mütter und Väter abwesend waren, zu sprechen. Entstanden ist eine Interviewdokumentation mit experimenteller Dramaturgie, die besonders berührt und die Tonalität biografischer Bewältigungsstrategien sichtbar werden lässt.

Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und der Kinobar Prager Frühling statt und wurde unterstützt durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten.

Archivpublikation - Die Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90Am 17. Oktober 2016 wurde um 18.30 Uhr in der Nikolaikirche die Archivpublikation "Wir haben nur die Straße": Die Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90, welche im März erschienen ist, nochmals öffentlich präsentiert. Erstmalig werden in dieser Dokumentation auf einer beiliegenden CD bisher unbekannte Tonaufnahmen von einer SED-Parteisitzung am Vormittag des 9. Oktober 1989 im Leipziger Rathaus und der Einweisung der Genossen, die um 15 Uhr die Nikolaikirche »besetzen« sollten, veröffentlicht.

Es fand ein Podiumsgespräch mit Achim Beier, Elke Urban und Frank Pörner statt, welches Reinhard Bohse moderierte.

Weitere Informationen zum Buch und den Tonmitschnitten finden Sie hier (PDF Dokument | Download).

Dank des Förderprogrammes der Sächsischen Staatskanzlei zur Erinnerung an den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit und der Wiedergründung des Freistaates Sachsen wurde vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. ein multimedialer Verfassungskoffer entwickelt.Dank des Förderprogrammes der Sächsischen Staatskanzlei zur Erinnerung an den 25. Jahrestag der Deutschen Einheit und der Wiedergründung des Freistaates Sachsen wurde vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. ein multimedialer "Verfassungskoffer" entwickelt. Am 27. September 2016 kam dieser erstmals im Johann-Walter-Gymnasium in Torgau im Geschichtsunterricht zum Einsatz. Thematischer Schwerpunkt dieses Schülerbildungsprojektes ist die Entstehungsgeschichte der Sächsischen Verfassung von 1989/90 bis zu ihrer Verabschiedung 1992. Der „Verfassungskoffer“ ist für 9. bis 12. Klassen an Oberschulen, Gymnasien und beruflichen Gymnasien für die Fächer Gemeinschaftskunde, Recht, Wirtschaft (GRW) sowie Geschichte geeignet und orientiert sich an den jeweiligen Lehrplänen. Im Anschluss an den Unterricht wurden Möglichkeiten erörtert, wie interessierte Lehrende an sächsischen Schulen den "Verfassungskoffer" nutzen können. Alle Interessierten melden sich bitte im Archiv Bürgerbewegung Leipzig.

www.89-90.sachsen.de

Buchpräsentaion März 2016Die neue Archivpublikation »Wir haben nur die Straße« - Die Reden auf den Leipziger Montagsdemonstrationen 1989/90 - wurde am 19. März 2016 um 18.00 Uhr der Öffentlichkeit präsentiert.

Nach einer Einführung von Tobias Hollitzer kamen die DDR-Bürgerrechtler Jürgen Tallig und Gunther Weißgerber mit Thomas Hauf, moderiert von Reinhard Bohse, ins Gespräch.

Veranstaltungsort: Kinosaal, Museum in der Runden Ecke, Dittrichring 24, 04109 Leipzig

In Zusammenarbeit mit dem Mitteldeutschen Verlag, gefördert durch die Stiftung Sächsische Gedenkstätten.


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Diese Cookies sind essenziell für den Betrieb der Seite. Dabei handelt es sich um sogenannte Session-Cookies und ein Cookie, das Ihre Cookie-Einstellungen speichert. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.