Vor Ihrem Besuch des Archivs bitten wir um eine Voranmeldung.
Am Freitag, den 4. Oktober 2024 ist das Archiv geschlossen.
Am Mittwoch, den 9. Oktober 2024 ist das Archiv ab 12:00 Uhr geschlossen.
Film ab! Lernen Sie das Archiv in vier Minuten kennen.
Seit Vereinsgründung 1991 sammelt das Archiv die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/90 entstandenen Initiativen und Parteien. Wir möchten diese Unterlagen sichern, erschließen und dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Mit der kontinuierlichen Sammlung relevanter Schrift-, Bild- und Tonquellen lassen sich die Anfänge des politischen Protestes, die Ursachen und der Verlauf der Friedlichen Revolution und das Entstehen demokratischer Strukturen umfangreich und detailliert belegen.
Am 2. Oktober 2024 werden wir weitere STOLPERSTEINE verlegen. An acht Orten kommen 25 neue Steine. Dazu erwarten wir Gäste aus Australien, den USA und verschiedenen deutschen Städten.
Beim Einbau der Steine werden wir vom Städtischen Eigenbetrieb Behindertenhilfe (SEB) unterstützt.
Am Montag, den 7. Oktober 2024 um 18.00 Uhr, erinnert das Kunstkraftwerk Leipzig in Kooperation mit dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig, der Nikolaikirche Leipzig und unterstützt von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in einer immersiven Installation an die Montagsdemonstrationen im Jahr 1989.
In der Maschinenhalle des Kunstkraftwerk (Saalfelder Straße 8b in Leipzig) werden Original-Bild-, Film- und Tonmaterial zu einem ca. zehnminütigen multimedialen Event, in dem nicht nur die Nikolaikirche mit ihren Predigten und Friedensgebeten oder die Rede von Kurt Masur im Leipziger Stadtfunk am 9. Oktober 1989 lebendig werden, sondern vor allem die mutigen Demonstranten auf dem Leipziger Innenstadtring.
Der Eintritt für das Event ist kostenfrei. Die Veranstalter bitten, sich für einen der Zeit-Slots ab 18.00 Uhr online zu registrieren unter: https://www.kunstkraftwerk-leipzig.com/tickets/
In den letzten Jahren der DDR machten mutige junge Leute aus der Oppositionsszene heimlich Videoaufnahmen über Missstände im Lande: Krankmachende Umweltverschmutzung, Städtezerfall, Uranabbau, Massentierhaltung. Sie praktizierten Pressefreiheit unter diktatorischen Bedingungen, ließen Systemkritiker zu Wort kommen, gaben der Opposition ein Gesicht. Es ging um freie Wahlen und deren Kontrolle, Pressezensur, Gängelung von Minderheiten, Nazis in der DDR oder um die Gründung des Neuen Forums und anderer unabhängiger Gruppen. Es war eine Art Fernsehen der Opposition, das über den Umweg Westfernsehen Millionen DDR-Bürger erreichen konnte.
Ermöglicht durch ein Ost-West-Netzwerk über die Grenze hinweg, was erheblich mit zum Ende der DDR beitrug, besonders durch die weltweit verbreiteten Aufnahmen der Leipziger Massendemonstration vom 9. Oktober 1989.
Peter Wensierski, damals Redakteur des ARD-Magazins KONTRASTE und selbst Beteiligter an diesem Netzwerk, hat für das ABL viele Menschen, die sich damals vor und hinter die Kameras trauten, ausfindig gemacht. Er hat sie interviewt und verschollene Aufnahmen wiederentdeckt. Peter Wensierski berichtet an diesem Abend von dem, was damals im Hintergrund geschah, was diese mutigen Menschen antrieb und wie es möglich war, trotz Stasi, jahrelang Öffentlichkeit herzustellen und Dinge zu zeigen, die nach dem Willen der DDR-Regierung niemand sehen sollte. Etliche der beeindruckenden Aufnahmen wird er beispielhaft erstmals nach Jahrzehnten auch wieder zeigen.
Peter Wensierski über das „Fernsehen der Opposition“
Podiumsgast: Belinda Cooper (USA) – Kurierin nach West-Berlin
8. Oktober 2024, 19 Uhr, Stasi-Unterlagenarchiv im Bundesarchiv, Außenstelle Leipzig, Dittrichring 24, Eintritt frei
Die Verhaftung der Mitglieder der Punkband Namenlos aus Berlin am 11.08.1983 wurde in der Szene schnell bekannt. So kommt es in Leipzig nach einer Party in der Nacht vom 15.08. zum 16.08.1983 zu einer spontanen Solidaritätserklärung von vier Jugendlichen. Sie sprühen im Neubauviertel Grünau und schreiben "Bullenstaat", "Bürgerkrieg", "Nazis wieder in Leipzig" und "Freiheit für Jana, Mita und A-Micha". Schon am nächsten Morgen werden sie allesamt verhaftet. Am 05.11.1983 werden sie vom Gericht in Leipzig zu Gefängnisstrafen zwischen sieben und zehn Monaten verurteilt. Ratte und Connie, zwei der Beteiligten, werden von Ihren Intentionen, der U-Haft und wie es weiterging erzählen.
Wann: 10.10.2024, 20 Uhr
Wo: Leipzig Plagwitz, BiBaBo, Engertstraße 36 (Plagwitzer Bahnhof)
Kooperation von Archiv Bürgerbewegung Leipzig und Heldenstadt Anders e.V.
Bei der Sanierung des ehemaligen Wohnhauses von William Zipperer, der als Kommunist aktiven Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime leistete und am 12. Januar 1945 im Alter von 60 Jahren dafür in Dresden hingerichtet wurde, fand man in der Schüttung auf dem Dachboden versteckte Literatur. Die in Zeitungspapier eingewickelten Pakete enthalten politische Bücher, die Zipperer vor dem Zugriff der Nazis bewahren wollte. Es war Anfang April 1933.
Im Rahmen des Erinnerungsprojektes STOLPERSTEINE wurde der Fund an das Archiv Bürgerbewegung übergeben.
Offener Brief zum Gedenktag an die Opfer totalitärer und autoritärer Regime am 23. August und den Unabhängigkeitstag der Ukraine am 24. August. Mit diesem Offene Brief wendet sich die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen an die Kultusminister und Ministerinnen der Länder, an die Bundeszentrale und Landeszentralen für politische Bildung und die Lehrerverbände in Deutschland.
In einer Wortmeldung bezichtigen vor kurzen Bürgerrechtler der DDR das Bündnis Sahra Wagenknecht bzw. diese selber aus gutem Grund, immer wieder die Wahrheit über den Ukraine-Krieg zu verdrehen.
Hierzulande kann man über Wahrheit und Lüge öffentlich streiten. Damit dieser Streit auf Dauer faktenbasiert geführt werden kann, müssen die Schulen jedoch einiges Grundlagenwissen vermitteln. Leider wissen die meisten deutschen Abiturienten nämlich so gut wie nichts über den Holodomor.
Ohne die Kenntnisse über den nach dem Holocaust zweitgrößten Massenmord an einer Ethnie in der europäischen Geschichte versteht man nicht, warum es für die Ukrainer ein Schock gewesen sein muss, als Putin begann, Stalin zu rehabilitieren, der annähernd 3,9 Millionen ihrer Vorfahren hat verhungern lassen. In Millionen von ukrainischen Familien sind die Erzählungen darüber noch wach, was ihre Vorfahren in den Jahren zwischen 1931 und 34 erleiden mussten. Dieses Leid hat sich ins kulturelle Gedächtnis des ukrainischen Volkes eingebrannt.
Unter www.dieanderejugend.de sind seit 1. Februar 2024 Online-Module für Schüler:innen zu Beat, Heavy-Metal, Breakdance, Punk, Neonazis und rechtsextremen Jugendlichen in der DDR und zur Umweltbewegung zu finden. Unterstützt von der Stiftung Sächsischen Gedenkstätten sind ab sofort Projekttage zum Thema Jugendkulturen sowie Fortbildungen für Multiplikator:innen zur Lernplattform auf Anfrage möglich!
Ob mittels eines Erklärvideos, einer interaktiven Karte, Auszügen aus Zeitzeug:innen-Interviews oder Gedächtnisprotokollen und Aktenauszügen - die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Jugendszenen in der DDR erfolgt in den einzelnen Modulen exemplarisch, multiperspektivisch und gegenwartsbezogen. Anhand der abwechslungsreichen und gleichzeitig reduzierten Inhalte sowie konkreten Aufgabenstellungen können die Schüler:innen ihren eigenen Lernweg wählen, Ergebnisse sichern und ein eigenes mediales Produkt erstellen.
Im Heft 3/2022 des „Archivar“ mit dem Schwerpunktthema „Archivische Facetten der Stadt Leipzig von überregionaler Bedeutung: Der Blick aus Leipzig in die Welt“ stellt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig sich und seine Bestände und dessen Bedeutung für die Überlieferung der deutsch-deutschen Transformation vor.
Nähere Informationen zum Beitrag und zu allen anderen beteiligten Leipziger Archiven unter: https://www.archive.nrw.de/landesarchiv-nrw/wir-ueber-uns/der-archivar
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