Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Der „Prager Frühling“ ist über die Ländergrenzen hinaus zum Synonym für gesellschaftlichen Fortschritt und Zivilcourage geworden. Im internationalen Kontext stellen die Ereignisse in der ČSSR ebenso wie die zeitgleichen "68er"-Jugendrevolten in der westlichen Welt den Status quo des Kalten Krieges in Frage. Der Begriff „Prager Frühling“ impliziert aber gleichermaßen Wut über die militärische Invasion durch die fünf „befreundeten“ sozialistischen Armeen. Es bleibt das Bewusstsein, dass der Staatssozialismus nicht reformierbar ist. Nach dieser großen Enttäuschung macht sich jahrelange Resignation im Nachbarland breit.
Aus der Erfahrung von 1968 entstehen durch die tschechoslowakische Opposition (Charta 77) in den 1980er Jahren wichtige Impulse für eine europäische Einheit. Im Zentrum steht das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Explizit wird dabei die deutsche Teilung angesprochen als Kulminationspunkt der europäischen Teilung. Innerhalb der europäischen Diskussion wird damit ein Tabu gebrochen.

 

„Wir solidarisieren uns!“

Im Januar 1989 kommt es in Prag zu Demonstrationen zum Gedenken an Jan Palach. Dieser hatte sich in einem Akt der politischen Verzweiflung nach dem Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten im Januar 1969 selbst verbrannt und erlag seinen Verletzungen. Das Husák-Regime geht mit massiver Gewalt gegen die Demonstranten vor.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Nachdem am 1. Januar 1972 die Grenzen nach Polen geöffnet werden, ist es zwei Wochen später auch möglich, in die ČSSR nur unter Vorlage des Personalausweises zu reisen. Als jedoch in Polen die unabhängige Gewerkschaft Solidarność legalisiert wird, schließt die SED am 30. Oktober 1980 wieder die Grenzen nach Osten.

„Quelle der Inspiration“

Die Grundsatzerklärung der Charta 77 vom Januar 1977 trifft nahezu mit jedem Wort die Situation in der DDR. Trotz der deutschen Zweistaatlichkeit und der spezifischen Stellung der ostdeutschen evangelischen Kirche, existieren ähnliche gesellschaftliche Probleme.

„Ulbrichts Stalingrad“

Epochenjahr 1962 - Die UNO hatte das Jahr 1968 zum „Internationalen Jahr der Menschenrechte“ erklärt. Die Verletzung der Menschenwürde passiert jedoch immer auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs. Ohne Selbstzweifel propagiert auch die SED dieses Anliegen.

Themenblock CSSR

„Wir weinen ihnen keine Träne nach“

Parallel zu der Flüchtlingswelle über Ungarn wird im August 1989 die westdeutsche Botschaft in Prag durch Menschen aus der DDR besetzt, die damit ihre Ausreise aus der DDR erzwingen wollen. Ähnliches geschieht in Warschau.


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