„Aber das war nicht konform. Das nahm man mir ein bißchen übel.“
Die Aufbruchsstimmung der End-1960er Jahre lässt sich am Leben von Gudrun Jugel sehr schön nachvollziehen. Eine Jugend geht eigene Wege und nicht nur die politisch Herrschenden nehmen daran Anstoß. In der Leipziger Innenstadt gab es verschieden Szene-Cafés, in denen eine große intellektuelle Auseinandersetzung stattfand. Legendär war das Café „Corso“. Dieses ungezwungene Leben wurde Gudrun Jugel zum Verhängnis. Im Vorfeld der Niederschlagung des Prager FrühlingsPrager Frühling
Von westlichen Medien geprägter Begriff für die Ereignisse im Frühjahr und Sommer 1968 in der damaligen CSSR (Tschechoslowakei). Der Prager Frühling steht für die Bemühungen der Kommunistischen Partei der CSSR unter Alexander Dubček, ein Liberalisierungs- und Demokratisierungsprogramm durchzusetzen in dem Versuch, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ zu schaffen. Als Reaktion auf die Reformbemühungen erfolgte am 21. August 1968 der Einmarsch von Truppen des Warschauer Paktes, welche die Proteste gewaltsam niederschlugen. Daraufhin verließen zehntausende Menschen, zumeist Intellektuelle, die CSSR.
Truppen der Nationalen Volksarmee wurden im Verlauf des Prager Frühlings entlang der tschechoslowakischen Grenze stationiert, griffen jedoch nicht aktiv in die Ereignisse ein.
1968 wurde sie mit vielen anderen aus der Szene verhaftet.
Nach ihrer Haftentlassung im Sommer 1970 lernt sie Gerulf PanachPannach, Gerulf
geb. am 24. Juni 1948, gestr. am 3. Mai 1998 in Berlin
Liedermacher und Texter
Pannach arbeitete u.a. mit der Gruppe Renft zusammen. Seit 1972 war er freischaffender Künstler und unterhielt zahlreiche Kontakte zu regimekritischen Sängern und Schriftstellern. Folgen davon waren u.a. Auftrittsverbote und befristete Spielerlaubnisse. 1976 beteiligte sich Pannach an der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann. Daraufhin wurde er von der Staatssicherheit verhaftet und schließlich aus der DDR ausgewiesen. Gerulf Pannach lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in West-Berlin.
und die Klaus RenftRenft
Ostdeutsche Rockband, die 1958 vom Leipziger Musiker Klaus "Renft" Jentzsch gegründet wurde. Die Band trat unter verschiedenen Namen auf. Die Musik genoss in der DDR Kultstatus. Durch ihre politischen, teilweise sehr kritischen Texte blieben Spannungen mit der DDR-Kulturbehörde nicht aus. 1975 wurde die Band verboten. In der Folgezeit verließen einige Bandmitglieder die DDR.
Combo kennen. Es entstand eine intensive Freundschaft und Zusammenarbeit.
Lebenslauf
- geb. 1951 in Leipzig
- 1965 Erweiterte Oberschule, nach der 10. Klasse der Schule verwiesen
- August 1968 Verhaftung wegen „asozialem Verhalten“, Erpressung zur Mitarbeit für die Staatssicherheit, 2 Jahre Haft in Hoheneck
- 1970 Leipziger Kommissions- und Großbuchhandel (LKG)
- Stadtkabinett für Kulturarbeit – Bekanntschaft und Zusammenarbeit mit Gerulf PannachPannach, Gerulf
geb. am 24. Juni 1948, gestr. am 3. Mai 1998 in Berlin
Liedermacher und Texter
Pannach arbeitete u.a. mit der Gruppe Renft zusammen. Seit 1972 war er freischaffender Künstler und unterhielt zahlreiche Kontakte zu regimekritischen Sängern und Schriftstellern. Folgen davon waren u.a. Auftrittsverbote und befristete Spielerlaubnisse. 1976 beteiligte sich Pannach an der Protesterklärung gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann. Daraufhin wurde er von der Staatssicherheit verhaftet und schließlich aus der DDR ausgewiesen. Gerulf Pannach lebte und arbeitete bis zu seinem Tod in West-Berlin.
und der Klaus-Renft-ComboRenft
Ostdeutsche Rockband, die 1958 vom Leipziger Musiker Klaus Renft gegründet wurde. Die Musik genoss in der DDR Kultstatus. Durch ihre politischen, teilweise sehr kritischen Texte blieben Spannungen mit der DDR-Kulturbehörde nicht aus. 1975 wurde die Band verboten. In der Folgezeit verließen einige Bandmitglieder die DDR. - 1972 Umzug nach Neukiritzsch
- Kaufmann, Ingenieur für Energiewirtschaft
- ab 1983 / 84 Umweltbeauftragte in Lippendorf
- 1989/90 Mitgründung des Neuen Forum in Borna
- 1990 Runder TischRunder Tisch
Allgemein bezeichnet der Begriff „Runder Tisch“ die symbolische Sitzordnung einer Konferenz, in der die Vertreter gleichberechtigt miteinander verhandeln. Als Folge der Ereignisse des Herbst ’89 wurde der Runde Tisch in der DDR durch die Gruppe „Demokratie Jetzt“ etabliert. Zum ersten Mal trat er am 7. Dezember 1989 in Berlin zusammen. Diesem Vorbild folgten weitere Runde Tische in allen größeren Städten der DDR bis hin zur kommunalen Ebene. Meist wurden sie von Vertretern der Kirche moderiert. Die Runden Tische zählten zu den aktiven Mitgestaltern der Politik hin zu freien Wahlen in der DDR. Nach den Volkskammerwahlen im März 1990 erübrigte sich ihre Bedeutung.
in Borna für das Neue ForumNeues Forum
Am 10. September 1989 als Bürgerbewegung gegründet. Das Neue Forum verstand sich als politische Plattform für „demokratischen Dialog“ und rief alle DDR-Bürger auf an der Umgestaltung der Gesellschaft mitzuarbeiten. Die Mobilisierungswirkung war enorm. So wurden u.a. die Montagsdemonstrationen durch das Neue Forum getragen. Von Dezember 1989 bis März 1990 arbeiteten deren Vertreter an den Runden Tischen mit und beteiligten sich aktiv bei der Durchsetzung politischer Forderungen. Ein Teil des Neuen Forums ging 1990 im Bündnis 90 und schließlich in der Partei Bündnis 90/Grüne auf. Ein anderer Teil blieb als Kleinpartei eigenständig erhalten. - 1995 Entlassung aus dem Öffentlichen Dienst wegen ihrer Vergangenheit