Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Die Fotosammlung des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. (ABL) umfasst mehr als 21.000 Fotos von über 30 Fotografen. Sie wird fortlaufend erweitert. Sammlungsschwerpunkte des ABL sind die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/90 entstandenen Initiativen und Parteien, vorrangig aus dem ehemaligen Bezirk Leipzig, aber auch darüber hinaus. Daraus resultiert auch das inhaltliche Spektrum der erschlossenen und für die Öffentlichkeit zur Verfügung gestellten Fotosammlung des Archivs.

Bilddokumente von der Beatdemo 1965, der Niederschlagung des Prager Frühling oder der Subkultur in der DDR (beispielsweise der Beatband "The Butlers" aus dem Jahr 1964 oder Punker in den späten 1980er Jahren) sind nur vereinzelt zu finden. Bedeutend mehr Fotos gibt es von illegalen Demonstrationen und Veranstaltungen aus den 1980er Jahren, den Friedensgebeten in der Nikolaikirche, den Solidaritätsaktionen für die politischen Gefangenen, aber auch den Akteuren des Herbstes 1989 wie Christoph Wonneberger, Christian Führer, Friedrich Magirius, Uwe Schwabe, Jochen Lässig, Rainer Müller, Michael Arnold oder Gesine Oltmanns. Die Fotos der Montagsdemonstrationen dokumentieren den zunehmenden Mut und die vielfältigen Forderungen der Menschen. Mit den steigenden Teilnehmerzahlen bei Demonstrationen und Protestaktionen verschwand die Angst davor, diese Aktionen zu fotografieren und zu dokumentieren. Öffentlichkeit wurde geschaffen. Somit verdeutlicht die Vielzahl der heute im Archiv vorhandenen Fotos, wenn auch indirekt, die wachsenden Handlungsräume der Menschen zum Ende der DDR. Auch für die ab Sommer 1989 neu entstandenen demokratischen Gruppierungen und Parteien (wie Neues Forum, Demokratischer Aufbruch, DSU, SDP (später: SPD)) finden sich zahlreiche Bilddokumente in der Sammlung des ABL. Dokumentarische Fotos über die Umweltverschmutzung im Leipziger Südraum und die dagegen organisierten Proteste (Pleißegedenkumzüge, Umweltgottesdienste) sowie Leipziger Haus- und Stadtansichten, die vom Verfall der Messestadt in den späten 1980er Jahren zeugen oder Aufnahmen vom Alltag der Menschen in der DDR sind weitere Themen, die innerhalb der Recherchen und Fotonutzung besonders häufig nachgefragt werden.

Die Einsicht in den Fotobestand ist für jeden Interessierten kostenlos. Für die kommerzielle Nachnutzung und Veröffentlichung einzelner Bilder werden Gebühren erhoben.


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