Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Offener Brief zum Gedenktag an die Opfer totalitärer und autoritärer Regime am 23. August und den Unabhängigkeitstag der Ukraine am 24. August. Mit diesem Offene Brief wendet sich die Unterzeichner und Unterzeichnerinnen an die Kultusminister und Ministerinnen der Länder, an die Bundeszentrale und Landeszentralen für politische Bildung und die Lehrerverbände in Deutschland. 

In einer Wortmeldung bezichtigen vor kurzen Bürgerrechtler der DDR das Bündnis Sahra Wagenknecht bzw. diese selber aus gutem Grund, immer wieder die Wahrheit über den Ukraine-Krieg zu verdrehen.

Hierzulande kann man über Wahrheit und Lüge öffentlich streiten. Damit dieser Streit auf Dauer faktenbasiert geführt werden kann, müssen die Schulen jedoch einiges Grundlagenwissen vermitteln. Leider wissen die meisten deutschen Abiturienten nämlich so gut wie nichts über den Holodomor.

Ohne die Kenntnisse über den nach dem Holocaust zweitgrößten Massenmord an einer Ethnie in der europäischen Geschichte versteht man nicht, warum es für die Ukrainer ein Schock gewesen sein muss, als Putin begann, Stalin zu rehabilitieren, der annähernd 3,9 Millionen ihrer Vorfahren hat verhungern lassen. In Millionen von ukrainischen Familien sind die Erzählungen darüber noch wach, was ihre Vorfahren in den Jahren zwischen 1931 und 34 erleiden mussten. Dieses Leid hat sich ins kulturelle Gedächtnis des ukrainischen Volkes eingebrannt.

Offener Brief (pdf)

 

Wer sich mit dem Holodomor nie befasst hat, der versteht nur unzureichend, warum es eine Ungeheuerlichkeit war, dass Wladimir Putin 2014 einen Krieg gegen die Ukraine begann. Wieder, wie in der Stalinzeit, beschlossen Machthaber im Kreml, der Ukraine das Recht auf Selbstbestimmung zu verweigern.

Genauso ungeheuerlicher ist der Vorschlag, die Ukraine im Kampf gegen diesen Aggressor allein zu lassen, indem man ihr westliche Waffen, ohne die sie sich gegen Putins Armee nicht erfolgreich wird wehren können, verweigert.

Diese Niedertracht propagiert das Bündnis Sahra Wagenknecht. Offensichtlich will sie zusehen, wie dieses Land zu einer Kolonie Russlands wird.

Der Börsenverein des deutschen Buchhandels hat Anne Applebaum den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen, unter anderem für ihr Buch Roter Hunger. In diesem wird auf verständliche Weise über Motive, Ablauf und Nachwirkungen des Holodomor berichtet.

Dieses Buch hatte ein Ukraine-Freund gerade gelesen, als er sich im Sommer in Markkleeberg bei Leipzig mit Gleichgesinnten traf. Es kam der Gedanke auf, die Kultusminister/innen dazu aufzufordern, den Holodomor in die Lehrpläne der Schulen aufzunehmen. Der offene Brief, den Gottfried Böhme daraufhin formuliert hat und der in der Zwischenzeit von vielen Historiker und Historikerinnen, Journalisten und Autoren und Vertreter von Aufarbeitungsinitiativen, Museen und Gedenkstätten unterschrieben wurde, ist hier als pdf nachzulesen. Er fordert die Kultusminister dazu auf, das Thema Holodomor nicht weiter in den Schulen zu vernachlässigen.

Leipzig, am 20.082024


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Diese Cookies sind essenziell für den Betrieb der Seite. Dabei handelt es sich um sogenannte Session-Cookies und ein Cookie, das Ihre Cookie-Einstellungen speichert. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.