Bei der Kommunalwahl am 7. Mai 1989 ist es oppositionellen Gruppen erstmals gelungen nachzuweisen, dass die ohnehin undemokratischen Wahlen auch noch gefälscht sind.
Helmut Nitsche war Mitglied in der Gruppe (AG „Friedensdienst“Arbeitsgruppe Friedensdienst (AGF)
Die AGF entstand Mitte der 1970er Jahre aus einem Bausoldatenkreis. Sie hatte keine kirchliche Anbindung, bestand aber aus Mitgliedern verschiedener Konfessionen, die sich um einen „Friedensdienst“ anstelle des Militärdienstes bemühten. Anfang der 1980er Jahre arbeitet die AGF eng mit Stadtjugendpfarrer Gröger zusammen. Es wurden Informationsandachten und Gemeindeveranstaltungen durchgeführt. Am 13.09.1982 begann sie mit den montäglichen Friedensgebeten in der Nikolaikirche.
). Er erzählt, wie er von zwei Staatssicherheitsleuten massiv daran gehindert wurde, zur Stimmenauszählung in seinem Wahllokal zu gehen.
Lebenslauf
- geb. 1940 in Leipzig
- 1954 8-Klassenabschluss
- 1954 – 1956 Lehre als Fernmeldemonteur bei der Post
- 1966 BausoldatBausoldaten
In der DDR gab es kein verfassungsmäßiges Recht auf Wehrdienstverweigerung. Auf Druck der evangelischen Kirchen wurde 1964 der waffenlose „Ehrendienst“ innerhalb der Baueinheiten eingeführt. Damit wurde meist kirchlich geprägten Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, die Waffe zu verweigern. Bausoldaten unterstanden trotzdem der Militärgerichtsbarkeit und den Strukturen der Nationalen Volksarmee (NVA). Dieser Militärdienst wurde von Anfang an als „fauler Kompromiss“ wahrgenommen. Die Forderung nach einem Zivildienst in der DDR kamen dementsprechend meist aus den Reihen ehemaliger Bausoldaten.
– er gehörte damit zum 2. Durchgang. 3 Monate Haft wegen Befehlsverweigerung - Seit 1970/71 Bausoldatentreffen, Gründung der Arbeitsgruppe „Friedensdienst“, Organisation von Friedensseminaren
- War aktiv an der Auszählung der Stimmen zur Kommunalwahl 1989 dabei
- Nach 1989 /90 Monteur bei der Telekom
- Heute: Ruhestand