Das Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage mit dem Archiv DDR-Bürgerbewegung wurde 1998 von Vertretern der Friedensbewegung und der Konfliktforschung aus Ost- und Westdeutschland sowie von engagierten Jugendlichen vor Ort ins Leben gerufen. Es hat seinen Sitz in Werdau, Stadtgutstraße 23.
Zu den satzungsgemäßen Zielen des gemeinnützigen Vereins gehören:
- Dokumentation, Pflege und Verbreitung des Gedankengutes von Martin Luther King sowie anderer Vorbilder für Frieden und Gewaltfreiheit mit aktuellen Bezügen zu Gegenwart und Zukunft.
- Bildungs- und Begegnungsarbeit für Gewaltfreiheit und Zivilcourage, um Radikalisierung und Gewalt in der Gesellschaft zu begegnen, insbesondere unter Jugendlichen.
- Sammlung, Erschließung und Sicherung von Archiv- und Dokumentarmaterial aus der NS-Zeit, der kommunistischen Diktatur in der SBZ und der DDR aus dem Großraum des damaligen Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Pflege und Erhaltung dieser Kulturwerte für Dokumentation, Veröffentlichungen, Ausstellungen, Publikationen, Bildung und Forschung.
- Arbeit mit Schülern, Schulklassen und Jugendgruppe über die nationalsozialistische Gewaltherrschaft, kommunistischer Diktatur in der SBZ bzw. in der DDR
- Aufarbeitung von DDR-Oppositionsgeschichte und SED-Unrecht.,
- Förderung der Regionalgeschichte in Form von Forschungsprojekten über den Nationalsozialismus sowie oppositionelles und widerständiges Verhalten in der sowjetisch besetzten Zone und in der DDR-Zeit in der Region Südwestsachsen.
- Einsatz für Betroffene von SED-Unrecht, sozial Benachteiligte, politisch, ethnisch und religiös Verfolgte und Flüchtlinge.
- Ausstellungsarbeit zu gesellschaftsbezogenen Themen Krieg und Frieden, Gewaltfreiheit, Friedens- und Bürgerbewegung.
- Veranstaltungen, wie Vorträge, Diskussionsrunden, Filmvorführungen, Seminare und Workshops zu den Zielen des Vereins.
- Förderung von Kunst und Kultur unter anderem im Rahmen von musikalischen Veranstaltungen.
- Betreiben einer Friedens- und Umweltbibliothek.
Wichtige Partner des Martin-Luther-King-Zentrums zur Unterstützung und Umsetzung seiner Ziele sind:
- Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Stiftung Sächsische Gedenkstätten
- Sächsischer Landesbeauftragter zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
- Sächsischer Landtag
- Sächsische Landeszentrale für politische Bildung
- Landkreis Zwickau
- Stadt Werdau
- Volkshochschule Zwickau
Das Archiv der Bürgerbewegung Südwestsachsens wird ständig gepflegt und erweitert, indem neues Archivmaterial einschließlich Sachzeugen eingeworben und archiviert wird. Interessenten können nach Terminabsprache Einsicht in archivierte Schriftstücke erhalten. Das Archiv steht nicht nur professionellen Forschern, sondern allen Interessenten offen.
Zum Archivgut gehören auch digitalisierte Tondokumente, wie beispielsweise die Mitschnitte der halbjährlich stattgefunden Vorträge im Rahmen der Friedensseminare in Königswalde von 1979 bis 1990. Sie sind unter http://king-zentrum.de/mlkz/projekte/tonprojekt im Einzelnen aufgeführt.
Das King-Zentrum hat u.a. mit mehreren Publikationen und repräsentativen Wanderausstellungen, Veranstaltungen, Internetarbeit und internationalen Kontakten überregionale Bekanntheit und Bedeutung erlangt.
Zur Geschichte des Friedensseminars Königswalde und zur Friedlichen Revolution im Raum Crimmitschau/Werdau hat das Martin-Luther-King Zentrum Bücher herausgegeben. 2018 wird das Martin-Luther-King-Zentrum eine Publikation über die „Aktivisten der Freiheit“ – einer aktiven Widerstandsgruppe der Jahre 1950/1951 in der Region herausgeben.
In Werdau, Crimmitschau, Plauen und Zwickau stellte das King-Zentrum gemeinsam mit Partnern aus der Region „Wege der friedlichen Revolution“ her. Emaillierte Gedenkschilder benennen die Ereignisse und datieren sie historisch korrekt. Dabei folgt der „Weg der Friedlichen Revolution“ nicht einer bestimmten Strecke, sondern der Chronologie der Aktionen und Ereignisse. Auf diesem Weg können Besucherinnen und Besucher an authentischen Orten die Ereignisse des Herbstes 1989 nachverfolgen. Zu diesen Wegen hat das King-Zentrum für die Städte Crimmitschau, Werdau und Zwickau, auch Publikationen herausgegeben.
Das Martin-Luther-King-Zentrum hat außerdem zu verschiedene Bereichen der DDR-Diktatur Wanderausstellungen erstellt, die unter http://king-zentrum.de/mlkz/ausstellungen im Einzelnen aufgeführt sind. Sie können problemlos im PKW transportiert und einfach auf- und abgebaut werden. Die Ausleihfrequenz ist steigend.
Derzeit arbeitet der Verein an einer neuen Dauerausstellung über Opposition und Widerstand in der DDR mit regionalem Bezug. Dazu wurde zunächst der vorgesehene Ausstellungsraum in dankenswerter Weise durch Unterstützung des Vermieters umfangreich saniert. Mithilfe der Stiftung Sächsische Gedenkstätten soll im Jahr 2019 unter dem Arbeitsthema „Repression und Widerstand in der DDR“ die Dauerausstellung nach professionellen museumspädagogischen Grundsätzen installiert werden.
Stand: Oktober 2018