Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Nachdem am 7. Oktober 1989, dem 40.Jahrestag der DDR-Gründung, die Polizei mit massiver Gewalt gegen Demonstranten nicht nur in Leipzig vorgegangen war, verfasste Frank Richter zusammen mit weiteren Mitgliedern der AG MenschenrechteDie AGM wurde Anfang 1987 von Pfarrer Christoph Wonnebeger (Leipziger Lukasgemeinde) gegründet und beschäftigte sich vor allem mit Menschenrechtsverletzungen im Ostblock. Sie setzte sich für einen Sozialen Friedensdienst ein und organisierte 1989 den Statt-Kirchentag. Gleichzeitig installierte die AGM eine Bibliothek für Samisdat-Drucke sowie für Veröffentlichungen zur DDR und zu Ostmitteleuropa., AK GerechtigkeitDer AKG wurde Ende 1987 von Leipziger Theologiestudenten gegründet. Ziel war, Einfluss auf die politische Entwicklung der DDR zu nehmen. Der AKG bestand aus diversen Untergruppen und legte Wert auf eine breite Öffentlichkeitsarbeit. Er pflegte Beziehungen zu Journalisten sowie oppositionellen Gruppen in Polen, der CSSR und im Baltikum. Darüber hinaus sammelte und verbreitete der AKG Informationen über Menschenrechtsverletzungen, zu staatlichen Strategien im Umgang mit Ausreisewilligen sowie zu Entwicklungen innerhalb des SED-Machtapparates. und der AG UmweltschutzDie AGU war seit Anfang der 80er Jahre in Zusammenarbeit mit dem Kirchlichen Forschungsheim Wittenberg ein Zentrum der ökologischen Bewegung in der DDR. Sie war beim Jugendpfarramt angegliedert und gab von 1981 bis 1989 das Informationsblatt „Streiflichter“ heraus. Da die Gruppe zeitweise über 70 Mitarbeiter hatte, gab es mehrere selbständige Untergruppen. Diese beschäftigten sich Mitte der 80er Jahre u.a. mit Umwelterziehung und der Sammlung von Informationen über Verstöße gegen gesetzliche Bestimmungen auf dem Gebiet des Umweltschutzes. Anlässlich des Weltumwelttages (5. Juni) organisierte die AGU alljährlich öffentliche Aktionen, z.B. Fahrraddemonstrationen („Mobil ohne Auto“), mit denen gegen die Umweltgefährdung durch den Autoverkehr protestiert wurden. am darauffolgenden Tag einen Appell zur Gewaltlosigkeit. Es war zu befürchten, dass auf der morgigen Montagsdemonstration die Staatsgewalt eskaliert. Das Flugblatt wurde ab dem Nachmittag des 9. Oktober 1989 massenhaft in der Leipziger Innenstadt verteilt. Erstmals ist hier die Formulierung „Wir sind ein Volk!“ zu lesen.

Lebenslauf

  • geb. 1966 in Leipzig
  • 1982 Stahlbauschlosserlehre in den Kirowwerken
  • 1987 AG Menschenrechte
  • Sprecher im Stadtjugendkonvent
  • Totalverweigerer des Armeedienstes
  • Mitte 1989 arbeitslos, „Berufsrevolutionär“
 
Bildergalerie:
 
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