Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Geschmückte Fenster der Leipziger Nikolaikirche, 8. Oktober 1989: Passanten

Nachdem am 4. September 1989 im Anschluss an das Friedensgebet eine Demonstration auf dem Leipziger Nikolaikirchhof stattfand, hatten 1 Woche später, am 11. September 1989, Bereitschaftspolizei und Staatssicherheit den Nikolaikirchhof in Leipzig nahezu hermetisch abgeriegelt. Nach Verlassen der Kirche wurden 89 Besucher des Friedensgebetes verhaftet. Gegen 19 Personen wurden im Schnellverfahren Haftstrafen zwischen vier und sechs Monaten verhängt. Sie kamen erst nach dem 13. Oktober 1989 wieder frei. Die Verhaftungen lösten DDR-weit Solidaritätsaktionen aus. So wurden die zum Nikolaikirchhof gelegenen Fenster der Nikolaikirche ständig mit frischen Blumen und Kerzen geschmückt, auf Schildern und Plakaten forderte man die Freilassung der Gefangenen. Der Münsteraner Horst Kisnat war aufgrund einer familiären Einladung vom 7. bis zum 10. Oktober 1989 in Leipzig und hat am 8. Oktober 1989 in der Leipziger Innenstadt fotografiert. Hier: Farbfotografie, Querformat, Abb.: Blick in Richtung Schuhmachergäßchen auf Passanten und die mit Blumen und Papierkranichen geschmückten Fenster der Leipziger Nikolaikirche im Nikolaikirchhof am 8. Oktober 1989. Auf dem Gehweg vor der Nikolaikirche stehen außerdem Kerzen und liegen ebenfalls Blumen.