Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Vortrag von Mary Sarotte am 8. November 2022 um 19 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum

Professorin Mary Sarotte wird die Hauptthemen aus ihrem jüngsten Buch - Not One Inch: America, Russia, and the Making of Post-Cold War Stalemate - vortragen. Das Buch basiert auf zahlreichen Interviews sowie historischen Quellen. 

Prof. Dr. M. E. Sarotte ist Professorin für internationale Politik und Zeitgeschichte an der Johns Hopkins School of Advanced International Studies (SAIS), Washington DC/USA. Sie studierte an der Harvard Universität, promovierte an der Yale Universität und ist Autorin von zahlreichen Büchern über den Mauerfall sowie die NATO-Osterweiterung.

Anschließend: Gespräch mit Reinhard Bohse (Vorstand EuropaMaidan Leipzig e. V.)

Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. und EuropaMaidan Leipzig e. V. in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig

Eintritt frei

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Wir gratulieren von Herzen der russischen Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, welche den Friedensnobelpreis erhalten wird! MEMORIAL setzt sich in Russland für die Aufarbeitung der Verbrechen des Kommunismus in der Sowjetunion ein und wurde letztes Jahr verboten.

Wie wichtig für eine Gesellschaft das Aufarbeiten von Unrecht ist, wenn etwas Neues beginnen soll und wie sehr in Russland der Versuch einer demokratischen Erinnerungskultur behindert und unterbunden wird, davon berichtete Dr. Irina Scherbakowa am 8. Oktober 2022 in Leipzig bei einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie Sachsen, dem ABL und ZFL. Ihre Organisation MEMORIAL, ausgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis, hat u.a. zum Ziel, Einzelschicksale von Opfern des Großen Terrors unter Stalin aufzuklären und zu dokumentieren sowie der Mythenbildung zum Großen Vaterländischen Krieg die Wahrheit der stalinistischen "Säuberungen" gegenüberzustellen.

Beispielsweise initiierte MEMORIAL landesweit nach dem Vorbild des deutschen Geschichtswettbewerbes der Körber-Stiftung ab 1998 einen überaus erfolgreichen Geschichtswettbewerb für russische Jugendliche, der zum größten in Europa wurde, bis Teilnehmende gezielt von staatlicher Seite eingeschüchtert wurden. Viele im Saal des Zeitgeschichtlichen Forums anwesende Bürgerrechtler*innen, insbesondere aus Sachsen und Thüringen, zollten der Historikerin, welche seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Exil in Weimar lebt, großen Respekt und Anerkennung für den Mut und die Ausdauer von MEMORIAL.

Die Menschenrechtlerin hielt am 9. Oktober auch die Rede zur Demokratie in der Leipziger Nikolaikirche.

Wir gratulieren ebenso dem ukrainischen Center for Civil Liberties und dem inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljatzki. Sie stehen wie MEMORIAL für die Zivilgesellschaft in ihren Ländern und setzen sich für die Einhaltung von Grundrechten, Frieden und Demokratie ein. Der Nobelpreis wird am 10. Dezember in Oslo verliehen.

Vor vollem Saal präsentierte das ABL in der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden am 17. September 2022 eine berührende Lesung aus den Gefängnisbriefen des Ehepaares Wagner. Harald Wagner war 1980 in Leipzig wegen „Beihilfe zum Verbrechen der staatsfeindlichen Hetze“ inhaftiert worden - er hatte in der DDR verbotene Bücher, z.B. von Rudolf Bahro, weitergegeben. Der Briefwechsel der Wagners wurde unter dem Aspekt einer intensivierten und gefährdeten Kommunikation besprochen. Die Lesung war Teil des Studientages der Evangelischen Akademie Sachsen „Glaube. Liebe. Widerstand“.

Foto: Georg Wellbrock, Juliane Thieme und Diana Stiehl bei der Lesung in Dresden am 17.9.2022 (v.l.n.r.)

Am 30. September eröffnete das Archiv Bürgerbewegung Leipzig die in Kooperation mit der Stiftung Friedliche Revolution erstellte Ausstellung zur "Revolution der Würde" in Kiew mit Fotos des Fotografen Vladyslaw Musienko in der Volkshochschule Leipzig. Musienko hat von November 2013 bis Februar 2014 wie kaum ein anderer die Ereignisse auf dem zentralen Platz Maidan in der ukrainischen Hauptstadt verfolgt und im Bild festgehalten. 

Die Ausstellung kann bis zum 30. November 2022 in den Räumen der Volkshochschule Leipzig in der Löhrstraße 3-7, 04105 Leipzig, 1. Etage, besucht werden.

Unsere aktuelle Ausstellung im Café des Haus der Demokratie Leipzig gewährt einen kleinen Einblick in die Fotosammlung des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. Sie wird noch bis Ende Oktober gezeigt und widmet sich den Leipziger Montagsdemonstrationen im Herbst 1989, die vor mehr als 33 Jahren – am 4. September 1989 – ihren Anfang nahmen …

 

Die Workshop-Teilnehmenden beim Quellenstudium. Im Rahmen des 11. Sächsischen Geschichtscamps in Torgau vom 19. bis 23. September in Torgau unterstützte das ABL einen mehrtägigen Workshop zur Beatmusik in der DDR. Die hochmotivierten Schüler*innen aus Sachsen, NRW und Baden-Württemberg studierten zahlreiche Quellen zum Verlauf der Beatdemo am 31. Oktober 1965 und analysierten die Kampagne gegen Beatfans in zeitgenössischen Presse- und Propaganda-Texten. Weiterhin interviewten sie den Zeitzeugen Günter Weinelt, der 1965 unter dem Titel „Wasserwerfer und Gummiknüppel gegen Fans?“ einen kritischen Wandzeitungsartikel an der EOS „Wilhelm Pieck“ in Borna verfasst hatte und deshalb von der Schule „beurlaubt“ worden war. Das Sächsische Geschichtscamp ist eine Maßnahme des Landesamtes für Schule und Bildung Sachsen in Kooperation mit der Körber-Stiftung Hamburg und weiteren Partnern.    

Treffen zum 57. Jahrestag der Leipziger Beatdemo am 31. Oktober 2022

Als Beatfan mit langen Haaren, Glockenhosen und Kofferradio wird man Mitte der 1960er Jahre in der DDR schnell als „Rowdy“, „Gammler“ und „Asozialer“ abgestempelt. Das Bild der SED von einer wohlerzogenen sozialistischen Jugend sieht anders aus.

In Erinnerung an den Protest jugendlicher Beatfans vor 57 Jahren lädt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. am 31. Oktober 2022, 19 Uhr, alle Interessierten und insbesondere Zeitzeug*innen zu einem Beat-Abend ein:  

Beatsongs mit dem Gitarristen Andreas Schirneck/ Dokumente und Fotos / Beatfans von damals erinnern sich

Ort: Soziokulturelles Zentrum „Die naTo“

Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig

Eintritt frei, Zugang barrierefrei

Philosophische Reflexionen aus dem Gefängnis

Václav Havels "Briefe an Olga"- Vermächtnis und Verpflichtung

Studientag am Sonnabend, 29. Oktober 2022, 14 bis 18 Uhr

Veranstaltungsort: Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden

Anmeldung erforderlich

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Bis in die Gegenwart hinein nehmen soziale Bewegungen in Ost- und Westdeutschland Bezug auf die Montagsdemonstrationen 1989/90. Die historischen Ereignisse haben sich nach über 30 Jahren in vereinfachter Form in unserem kollektiven Gedächtnis verankert.

In Zusammenarbeit mit der Bürgerrecht.Akademie der Volkshochschule Leipzig laden wir zur Diskussion ein (entgeldfrei).

Montag, 24. Oktober 2022, 18 Uhr

Volkshochschule, Löhrstr. 3-7, 04105 Leipzig, Raum 301 (Aula)

 

Vertiefende Einblicke zur politische Aufladung der allgegenwärtigen Protestform finden sich in unserer Online-Präsentation:

Mythos "Montagsdemonstrationen" - Historischer Kern, Entwicklung, Legendenbildung

Diskussion mit Prof. Dr. Irina Scherbakowa - Germanistin, Historikerin und Bürgerrechtlerin, Moskau / Berlin

Sonnabend, 8. Oktober 2022, 19 Uhr

Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Grimmaische Str. 6

Eintritt frei

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