Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Oliver Kloß gehörte in den 1980er Jahren zur Bürgerrechtsbewegung in der DDR, engagierte sich insbesondere in der Friedensbewegung und war 1986 Mitbegründer der Arbeitsgruppe Menschenrechte in Leipzig. Später trat er der Initiative Frieden und Menschenrechte (IFM) bei und war ab Ende 1990 Landesgeschäftsführer der IFM Sachsen und Mitbegründer der Listenvereinigung Bündnis 90/Die Grünen. Zudem war er Mitglied des Neuen Forums und als Vertreter der Bürgerrechtsorganisation am Runden Tisch der Stadt Leipzig beteiligt. Sein Vorlass wurde 2018 - finanziert durch Projektmittel der Bundesstiftung Aufarbeitung - in den Dokumentenbestand des ABL integriert. Nähere Informationen zum Bestand finden Sie hier ...

Das Christliche Umweltseminar Rötha (CUR) ist eine Umweltgruppe, die sich 1982 gründete, um sich für die Behebung der ökologischen Missstände in der DDR, insbesondere in Espenhain, zu engagieren. Im Juni 1983 hielt das CUR in Mölbis den 1. Umweltgottesdienst ab, der - wie auch die nachfolgenden - unter dem Motto „Unsere Zukunft hat schon begonnen“ stand. Mit der 1987 gestarteten DDR-weiten Aktion „1 Mark für Espenhain“ machte das CUR auch überregional auf die katastrophale Umweltverschmutzung im Südraum von Leipzig aufmerksam. Fast 100.000 Unterschriften und ebensoviel Geld kamen mit dieser Aktion zusammen. Bis heute ist das CUR als eingetragener Verein an der Umgestaltung des Braunkohlereviers im Süden von Leipzig beteiligt.

Mit dem Bestand des CUR ist eine wichtige historische Sammlung einer Oppositionsgruppe aus dem ehemaligen Bezirk Leipzig, die darüber hinaus DDR-weit aktiv war, digitalisiert und wissenschaftlich unter der Signatur KBO 03 Steinbach/CURöth erschlossen. Er bietet eine einmalige – und über mehr als eine Dekade rekonstruierbare – Darstellung von Umweltschutzaktivitäten, Widerstands- und Oppositionsgeschichte innerhalb der DDR. Der Dokumenten- und Bibliotheksbestand wurde 2016 von Walter Christian Steinbach übergeben und 2020 durch eine Nachlieferung ergänzt. Diesen Bestand komplettiert das CUR-Fotoarchiv mit zahlreichen Fotos von Brigitte Steinbach u. a. Fotografen. Die Bestandsgliederung und weitere Informationen finden Sie hier.

In den letzten Jahren wurden diverse Materialien zur Aufarbeitung der SED-Diktatur zur Aufbewahrung und Nutzung an das Archiv Bürgerbewegung Leipzig übergeben. In einem ersten Schritt wurde 2016 zunächst der Bestand "Initiative 9. Oktober" erschlossen, bestandssichernd aufbewahrt und für die Nutzung aufbereitet. 2018 konnten schließlich die Materialien zum "Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal" sowie die Unterlagen aus der Tätigkeit des Wissenschaftszentrums Leipzig e.V. erschlossen und in den Bestand Aufarbeitung eingepflegt werden. Eine Gliederung des Bestandes Aufarbeitung finden Sie hier …

Der "Initiative 9. Oktober" gehören vor allem Leipziger Bürger, Organisationen, Institutionen, Museen und andere Einrichtungen an, welche alle einen direkten Bezug zum Herbst 1989 haben. Inhaltlicher Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Leipziger Erinnerungskultur im Kontext der Friedlichen Revolution. Momentan ist sie die bestimmende Kraft für ein lebendiges Erinnern an 1989/90. Zentrales Datum ist dabei der 9. Oktober 1989, der so genannte „Tag der Entscheidung“. Seit 2007 gedenken Leipziger Bürger an diesem Datum mit einem Lichtfest der Friedlichen Revolution. Nähere Informationen und eine Bestandsübersicht "Initiative 9. Oktober" finden Sie hier.

Die Unterlagen zum Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal umfassen (derzeit) den Zeitraum 2000 bis 2017. Der Bestand dokumentiert die Arbeit und inhaltliche Auseinandersetzung der am Projekt beteiligten Akteure. Für die Forschung besonders interessant sind zudem die enthaltenen Gutachten, Konzeptionen, Anträge, Beschlüsse, Protokolle etc. aus unterschiedlichen Projektphasen, die den Entwicklungsprozess der Idee eines Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmals und ihre bis heute nicht realisierte Umsetzung dokumentieren. Hinzu kommen selbständige und unselbständige Publikationen zum Thema sowie eine Presseausschnittsammlung, die die mediale Wahrnehmung und öffentliche Diskussion um das geplante Denkmal widerspiegelt. Nähere Informationen und eine Bestandsübersicht "Leipziger Freiheits- und Einheitsdenkmal" finden Sie hier.

Die Unterlagen zum Wissenschaftszentrum Leipzig Förderverein e.V. (WZL) beleuchten die ökonomischen Folgen der gesellschaftlichen Entwicklung Ostdeutschlands seit 1990. Aus der Wiedervereinigung sowie der vorangegangenen Wirtschafts- und Währungsunion resultierten die Transformation der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft und damit der weitgehende wirtschaftliche Zusammenbruch der neuen Bundesländer. Auch im Bereich der universitären Forschung wurden zahlreiche Stellen abgebaut, Wissenschaftler in die Arbeitslosigkeit entlassen. Diese Situation war Ausgangspunkt für die Gründung des Wissenschaftszentrums Leipzig am 10. Mai 1990 im Neuen Rathaus Leipzig. Ziel des gemeinnützigen Vereins, der bis 1997 bestand,  war die Wiederbelebung Leipziger Traditionen in den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft, Handel und Kultur. Nähere Informationen und eine Bestandsübersicht "Wissenschaftszentrum Leipzig" finden Sie hier.

Die Materialien zur Aufarbeitung der SED-Diktatur können nur nach vorheriger Anmeldung (info@archiv-buergerbewegung oder Tel.: 0341 / 3065175) im Archiv eingesehen und für Forschungszwecke nachgenutzt werden.

 Sammlung Ingolf Sonntag / DSU (050.002)

 Ende 2014 wurde die persönliche Sammlung von Ingolf Sonntag, einem Gründungsmitglied der DSU, an das Archiv Bürgerbewegung e.V. übergeben. Sie umfasst die Zeit vom Herbst 1989, dokumentiert die Gründung der Partei DSU im Januar 1990 in Leipzig und deren Entwicklung bis zum Jahr 1997. Aber auch Unterlagen anderer politischer Gruppierungen und Parteien sowie Publikationen unterschiedlichster Art sind enthalten. Im Jahr 2016 konnte dieser Bestand mit Mitteln der Bundesstiftung Aufarbeitung erschlossen werden und steht der Öffentlichkeit zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung.

Eine detaillierte Bestandsübersicht erhalten Sie hier ...

 

Sammlung Andreas Müller (050.003)

Die Dokumente von Andreas Müller wurde 2017 mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur erschlossen und steht nun allen NutzerInnen zur Verfügung. Dabei handelt es sich vor allem um Materialien des Arbeitskreises Ökumene und Gerechtigkeit, des Neuen Forum, des Demokratischen Aufbruch (DA), der SDP/SPD aus den Jahren 1989/1990 sowie Unterlagen der INKOTA-Bewegung und des Runden Tisches der Stadt Leipzig.

Details zur Sammlung finden Sie hier ...

 

 

 Sammlung Wieland Zumpe (050.004)

Ebenfalls im Jahr 2017 wurde die persönliche Sammlung von Wieland Zumpe - Gründer und ehemaliger Geschäftsführer des Wissenschaftszentrums Leipzig e.V. - dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. übergeben. W. Zumpe war und ist in vielen Bereichen der Geschichtsaufarbeitung und -vermittlung in Leipzig aktiv. So war er einer der Erstunterzeichner des Apells „Pro Leipzig" und erster Vorsitzender des Bürgervereins Musikviertel e.V. (1990-1997). Bis heute ist er Mitglied im Paulinerverein, einer Bürgerinitiative zum Wiederaufbau von Universitätskirche und Augusteum in Leipzig.

Nähere Informationen zum Bestand erhalten Sie hier ...

 

Sammlung Magdalena Güthert (050.005)

Magdalena Güthert übergab 2017 die persönliche Sammlung ihres verstorbenen Mannes dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig. Dieser begann im Herbst 1989, Dokumente zur beginnenden Demokratisierung im eigenen Land zu sammeln. Der Bestand wurde 2018 - finanziert durch Projektmittel der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur - erschlossen und in die Sammlungen von Personen und Institutionen zu Widerstand, Opposition, Bürgerbewegung, Demokratisierung und Repression des ABL integriert.

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Sammlung Horst und Richard Böttge (050.006)

Horst Böttge, der kurz vor dem Mauerbau nach Westdeutschland ging, hat rückblickend die Geschichte seines Bruders Richard Böttge aufgearbeitet und in der Publikation „Drangsaliert und dekoriert: Von der Kunst des Überlebens in der DDR“ dargestellt. Die im Kontext dieser Publikation zusammengetragenen Materialien hat er 2018 dem ABL übergeben. Diese wurden in die Personenbezogene Sammlung des Archivs integriert.

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Sammlung Karlheinz Bauer (050.007)

Im Februar 2019 wurden durch Karlheinz Bauer Unterlagen aus seinem Privatarchiv an das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. übergeben. Dabei handelt es sich vor allem um Dokumente, Materialien und Objekte aus seiner Tätigkeit als Bezirksvorsitzender des Demokratischen Aufbruchs (DA) Leipzig. Die Sammlung wurde 2020 - finanziert durch Projektmittel der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur - erschlossen und in die Sammlungen von Personen und Institutionen zu Widerstand, Opposition, Bürgerbewegung, Demokratisierung und Repression des ABL integriert.

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 Sammlung Arbeitsgruppe Umweltschutz, Ökolöwe Leipzig (050.008)

In den Jahren 2019 und 2021 hat das ABL von der Umweltbibliothek Leipzig Unterlagen der AG Umweltschutz sowie vom Leipziger Ökolöwen übernommen. Diese dokumentieren u. a. die Arbeit verschiedener Akteure der staatlichen und nichtstaatlichen Umweltbewegung in der DDR sowie die Beteiligung des Ökolöwen - Umweltverbund e.V. bei Entscheidungen zu umweltrelevanten Themen der Stadtentwicklung Leipzigs ab 1990.

Die Sammlung wurde 2021 und 2023 - finanziert durch Projektmittel der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur - erschlossen und steht ab sofort für die Einsicht und Nutzung zur Verfügung.

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Sammlung Regina Schild (022.118)

Anfang 2020 übergab Regina Schild ihre persönliche Sammlung an das Archiv Bürgerbewegung Leipzig. Dabei handelt es sich um Unterlagen zur Aufarbeitung der Arbeit und Akten des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) und dessen Nachfolgeorganisation dem Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) sowie zur Arbeit des Bürgerkomitee Leipzig zwischen 1990 und 1995. Dieser Bestand wurde 2021 – finanziert durch Projektmittel der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur – erschlossen. Er steht ab sofort für die Einsicht und Nutzung zur Verfügung.

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Sammlung Tobias Hollitzer (022.119)

Im Jahr 2021 konnte mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur die persönliche Sammlung von Tobias Hollitzer erschlossen werden. Sie dokumentiert vor allem das Engagement des Sammlungsgebers im Christlichen Umweltseminar Rötha (CUR) ab 1986. Neben Sitzungsprotokollen bilden Materialien zur Umweltarbeit, zu den Umweltgottesdiensten sowie zur Spenden- und Unterschriftensammlung „Eine Mark für Espenhain“ des CUR inhaltliche Schwerpunkte der Sammlung. Der Bestand steht ab sofort zur Einsicht und kostenfreien Nutzung zur Verfügung.

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Sammlung Reinhard Lampe (022.120)

Die persönliche Sammlung von Reinhard Lampe konnte ebenfalls im Jahr 2021 – finanziert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur – erschlossen werden. Sie enthält vor allem Unterlagen und Materialien zur Arbeit der Initiative "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" (APPA) sowie Redaktionsunterlagen zu den radix-Blättern "Aufrisse 1" und "Aufrisse 2". Die Sammlung steht ab sofort zur Einsicht und kostenfreien Nutzung zur Verfügung.

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