Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Peter Wensierski (1979 bis 1991)Der Westberliner Journalist Peter Wensierski übergab uns über 70 Interviews, die er von 1979 bis 1992 in der DDR bzw. in Ostdeutschland führte. Insgesamt handelt es sich um über 20 Stunden audiovisuelles Material. Darin äußern sich Personen der Zeitgeschichte, Oppositionelle, Vertreter*innen kirchlicher Basisgruppen, Künstler*innen, Vertreter subkultureller Milieus, Menschen mit einem Ausreiseantrag, Passanten auf der Straße, Vertreter*innen verschiedener Berufsgruppen, Kirchenvertreter, Stasi-Mitarbeiter*innen und IMs. Die Gespräche drehen sich um gesellschaftliche und politische als auch persönliche Dinge im unmittelbaren Kontext der Machtkonstellation in den 1980er Jahren.

Diese einzigartigen Quellen vermitteln eine Wahrnehmung der DDR in ihrer Zeit. Im Gegensatz zu Zeitzeugeninterviews sind sie nicht geprägt durch die subjektive Beurteilung vom Ende der DDR. Der Wahrnehmungswinkel und der Wahrnehmungshorizont der Befragten ist entstanden in und geformt worden von der DDR-Wirklichkeit.

Zur Sammlung

Das Papier "Entwicklungsperspektiven für das Areal der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig zwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse" ist das Ergebnis eines intensiven Diskussionsprozesses eines zweistufigen Workshops im März 2017, an dem das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., das Bürgerkomitee Leipzig e.V. - Träger der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im Stasi-Bunker, der Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Staatsicherheitsdienstes des ehemaligen DDR (BStU), das Schulmuseum Leipzig - Werkstatt für Schulgeschichte und die Stiftung Friedliche Revolution beteiligt waren.

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn möchte mit Unterstützung des Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung deshalb perspektivisch die mittelfristige Zusammenlegung der drei sächsischen Archive an diesem historischen Ort – dem Gelände der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Leipzig. Durch die synergetische Konzentration der drei sächsischen Archive der BStU im Erinnerungsverbund mit dem Bürgerkomitee Leipzig e.V., Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker, dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., der Stiftung Friedliche Revolution und dem Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig - könnten neue Akzente gesetzt und Impulse für die historisch-kritische Beschäftigung mit den Diktaturen und den Formen der Gewaltherrschaft in Europa für die gesamte Bundesrepublik und darüber hinaus ins Ausland gegeben werden. Durch die Netzwerkbildung und die damit verbundene Bündelung historischer Quellen, Ausstellungen, Zeitzeugenberichte etc. könnte dieser Erinnerungs-, Forschungs- und Bildungsort weiterentwickelt werden.

Sie können sich das Papier hier ansehen oder downloaden. Es wurde am 27. April 2017 dem Leipziger Oberbürgermeister, Burkhard Jung, und den Fraktionsvorsitzenden übergeben (Medieninformation vom 28.04.2017).

 

Dieses Jahr jährte sich die Wiedervereinigung zum 30. Mal. Anlässlich dessen hat die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb den einheitspreis in digitalen Format gestartet. Blogs und Websiten wurden zur Wahl der Bürgerinnen und Bürger gestellt und eine Top50 gewählt. Aus diesen kürte dann eine Jury 30 Preistragende - darunter auch unsere Website zu den Montagsdemonstrationen! Mit unserem Projekt sind wir "Bronze-Gewinner" des "einheitspreis 2020" der Bundeszentrale für politische Bildung.

Wir danken den vielen Stimmen für uns, der Jury für die Entscheidung, freuen uns über die Auszeichnung und wünschen unterhaltsame Momente und neue Erkenntnisse unter www.mythos-montagsdemonstrationen.de

Seit 2020 geht eine Internetpräsention der Mythenbildung um die Leipziger Ereignisse nach. Bis in die Gegenwart nehmen soziale und politische Bewegungen in Ost- und Westdeutschland Bezug auf das Narrativ der Montagsdemonstrationen 1989/90 in der DDR. Die Demonstrierenden erhoffen sich zumeist eine stärkere Mobilisierung und bekräftigten so die Aussicht auf Erfolg. Ziel der Internetpräsentation ist es, den Blick auf die historischen Abläufe zu schärfen und Stationen einer Mythenbildung aufzuzeigen. Grundlage bilden die historischen Ereignissen in Leipzig mit den seit 1982 montäglichen Friedensgebeten und den daraus entstandenen Demonstrationen weit vor dem Oktober 1989.

und Lesungen mit Peter Wensierski: Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution. Wie  eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte – Das Buch erzählt die Geschichte einer Gruppe junger Leute, die Ende der 1980er-Jahre in Leipzig für ein selbstbestimmtes Leben kämpften. Sie sind zwischen 17 und 25 Jahre alt und wollen, dass sich alles verändert. Sie leben in besetzten Wohnungen und treffen sich in den Hinterhöfen der heruntergekommenen Stadtteile Leipzigs. Sie streiten miteinander, verlieben sich und diskutieren. Aber am wichtigsten sind ihnen politische Aktionen, mit denen sie die Gefühle der Menschen erreichen können. Sie radikalisieren die Friedensgebete in der Nikolaikirche, bis sie den Platz und die Straßen davor erobern.

Sie können den Autoren Peter Wensierski für eine Lesung an Ihrer Schule buchen. Dabei tritt er jeweils mit einem Zeitzeugen auf, es werden originale Bild- und Tonaufnahmen eingespielt und es gibt Gelegenheit zur Diskussion. Nähere Informationen finden Sie hier.

Zur Terminansprache melden Sie sich direkt bei Frau Dr. Saskia Paul vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Sponsor der Lesereise ist der Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Um den neuen Anlauf für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig zu versachlichen, haben die Stiftung Friedliche Revolution und das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gunter Weissgerber gebeten, eine Dokumentation zum Thema zu erarbeiten. Sie soll zugleich allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern helfen, sich über die Entstehung der Denkmalsidee und über die vielfältigen Diskussionen auf dem Weg ihrer Verwirklichung zu informieren.

Ab dem 18. Oktober 2017 kann diese Dokumentation auf den Internetseiten des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. - unter dem Stichpunkt "Denk-Mal" und der Stiftung Friedliche Revolution (http://www.stiftung-fr.de) eingesehen und heruntergeladen werden. Die in der Dokumentation enthaltenden Briefe, E-Mails und Statements veranschaulichen in beeindruckender Weise das zähe Ringen um ein Denkmal in Leipzig, die Widerstände und das Scheitern.

Nähere Informationen finden Sie in dieser Pressemitteilung.

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. bleibt am Montag, den 2. Oktober 2017 und am Montag, den 30. Oktober 2017 ganztägig geschlossen.

Am 9. Januar 2015 riefen DDR Bürgerrechtler und Leipziger Montagsdemonstranten vor dem Hintergrund der eskalierenden Situation auf Leipzigs Straßen und Plätzen zum Dialog unter der Überschrift „Für ein Europa freier Bürger und offener Grenzen" auf. Daraus entstand ein Vorbereitungskreis, der die Offenen Diskussionsforen in der Leipziger Volkshochschule veranstaltete. Aus den Erfahrungen der Gesprächsforen haben die Organisatoren ein Positionspapier erarbeitet.

Der Bericht wurde am 25. Februar 2015 um 13.30 Uhr in die obere Wandelhalle des Leipziger Neuen Rathauses vorgestellt und anschließend dem Oberbürgermeister Burkhard Jung übergeben.

Den Bericht finden Sie hier.

samisdat 130 pixelZahlreiche Wissenschaftler, Studenten und Schüler haben in den vergangenen Wochen und Monaten im Archiv Bürgerbewegung Leipzig die verschiedensten Unterlagen und Dokumente eingesehen und für ihre Schüler- bzw. Studienarbeiten genutzt.

Eine dieser Arbeiten - ein Audio-Feature – sticht durch seine eher ungewöhnliche Form hervor. Es entstand im Rahmen eines Meisterschülerprojektes an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Das Audio-Feature „Samisdat – Gegenöffentlichkeit in der DDR“ von Simone Müller war am 28. November 2012 im Archiv Bürgerbewegung Leipzig zu hören. Die anwesenden Zuhörer waren beeindruckt von dieser ungewöhnlichen Präsentationsform.

Alle Besucher und Nutzer finden das Archiv ab 1. Juni 2012 zu den bisherigen Öffnungszeiten (Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 16:00 Uhr) in der Bernhard-Göring-Straße 152 in 04277 Leipzig.
Die Telefon- und Faxnummer hat sich ebenfalls geändert. Sie erreichen uns künftig unter: 0341 / 30 65 175.


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