Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

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Film ab! Lernen Sie das Archiv in vier Minuten kennen.

Seit Vereinsgründung 1991 sammelt das Archiv die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/90 entstandenen Initiativen und Parteien. Wir möchten diese Unterlagen sichern, erschließen und dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich machen.

Mit der kontinuierlichen Sammlung relevanter Schrift-, Bild- und Tonquellen lassen sich die Anfänge des politischen Protestes, die Ursachen und der Verlauf der Friedlichen Revolution und das Entstehen demokratischer Strukturen umfangreich und detailliert belegen.

11.04.2024, 19 Uhr im Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig (Dittrichring 24, 04109 Leipzig)

Dokumentarfilm von Peter Wensierski, rbb 2017, 45 Minuten

Als Inoffizielle Mitarbeiterin des MfS spionierte Monika Haeger über acht Jahre die Ostberliner Opposition, vor allem die Arbeitsgruppe „Frauen für den Frieden“ aus. Nach dem Mauerfall stellten Redakteure des ARD-Fernsehmagazins „Kontraste“ sie zur Rede und legten die Gedankenwelt eines Spitzels offen. Der Dokumentarfilm zeichnet nicht nur ihren Lebensweg von der Geburt im zerbombten Berlin über das SED-Vorzeige-Kinderheim Königsheide bis ins Zentrum der Berliner Opposition um Bärbel Bohley nach - auch ihr Führungsoffizier der MfS-Hauptabteilung XX/4 kommt erstmals zu Wort.

Anschließend Gespräch und Diskussion mit dem Journalisten Peter Wensierski und Ulrike Poppe, ehemals Mitglied von „Frauen für den Frieden“

Veranstalter: Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V., Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Foto: Filmstill „IM Dienst der Stasi - Der Fall Monika Haeger“

Film und Gespräch mit den Regisseur:innen

17.04.2024, 19 Uhr im Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig (Dittrichring 24, 04109 Leipzig)

Dok, R: Marta Dzido & Piotr Śliwowski, PL 2014, 103 min, OmdU

Marta Dzido wühlt sich durch Fotoalben, blättert in Geschichtsbüchern und schaut Videos aus der Solidarność-Zeit Anfang der Achtzigerjahre. Immer wieder sieht sie Bilder, die zu Symbolen für den Fall des Kommunismus wurden. Überall sieht sie auch Frauen - an der Druckerpresse, bei Verhandlungen und beim Jubel nach der offiziellen Genehmigung freier unabhängiger Gewerkschaften. Warum spielen sie in der Geschichtsschreibung höchstens eine Nebenrolle? Wie konnte es passieren, dass so viele von ihnen vergessen wurden?

Marta Dzido machte sich mit der Kamera in der Hand auf den Weg, um die Held:innen von damals aufzusuchen und gemeinsam mit ihnen Antworten auf diese Fragen zu finden.

Anschließend Gespräch und Diskussion mit der Regisseur:innen Marta Dzido und Piotr Śliwowski. Übersetzung Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig

Veranstalter: Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V., Polnisches Institut Berlin – Filiale Leipzig, Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und Bundesstiftung Aufarbeitung

Fotos: Piotr Śliwowski

Studientag am Montag, 22. April 2024, 16 bis 20 Uhr, Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden

„Jeder Mensch mit freiem Willen ist eine Fundgrube lebendiger Gedanken“, schrieb Anna Wischnak in einem Brief aus dem Gefängnis. Sie war im Herbst 2020 zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil sie sich als eine von unzähligen Freiwilligen für die Demokratiebewegung in Belarus engagiert hatte. Am Tag des 300. Geburtstages des Freiheitsphilosophen Immanuel Kant widmet sich der Studientag dem Zeugnis der Hoffnung auf Freiheit und Frieden, wie es derzeit in den belarusischen Gefängnissen formuliert wird. Gelesen und besprochen werden insbesondere die Aufzeichnungen des derzeit in Haft sitzenden Maxim Znak, Rechtsanwalt und Mitglied des Koordinierungsrates der demokratischen Opposition. Zu ihm gibt es seit Februar 2023 keinerlei Kontakt mehr. Der Studientag soll ein Zeichen der Solidarität mit geflüchteten Menschen aus Belarus und den Inhaftierten setzen.

--> Programm (pdf)

Leitung: Akademiedirektor Stephan Bickhardt

Kooperation: Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden, Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., razam e.V., Evangelische Hochschule Sachsen

ANMELDUNG: Homepage (www.ea-sachsen.de) oder per Email Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Dokumentarfilm von Helke Misselwitz, DEFA-Studio 1988, 111 min

24.04.2024, 19 Uhr im Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig (Dittrichring 24, 04109 Leipzig)

Bei einer Zugreise durch die DDR trifft Regisseurin Helke Misselwitz unterschiedliche Frauen und spricht mit ihnen über ihren Alltag im "real existierenden Sozialismus", über Beruf, Familie und persönliche Träume. Das Bild eines Landes im Wandel.

Sie will wissen "wie andere gelebt haben, wie sie leben möchten" in einem Land, das in seiner Verfassung "die volle Gleichberechtigung von Mann und Frau" festgelegt hat. Die Frauen, denen Helke Misselwitz begegnet, erzählen erstaunlich freimütig von Partnerschaft und Ehe, von Familie und Kindern, ihrem Arbeitsalltag und ihren persönlichen Träumen.

Veranstalter: Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V., Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Plakat der Wanderausstellung „Gemeinsam sind wir unerträglich“ - Die unabhängige Frauenbewegung in der DDR –  7.3. bis 24.4.2024 im Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig

Seit 1980 kamen in der DDR Frauen in informellen Kreisen zusammen. Sie wandten sich offen gegen die Aufrüstungspolitik der DDR, andere beklagten die Diskriminierungserfahrungen von Lesben. Von Beginn an kritisierten viele dieser Gruppen die Situation von Frauen in der DDR und zogen die staatliche Doktrin von der verwirklichten Gleichberechtigung der Frauen in Zweifel. Am Ende der DDR entfaltete sich eine landesweite agierende Bewegung.

Vom 7. März bis 24. April ist die Ausstellung der Agentur für Bildung, Politik und Geschichte e.V. zu sehen.

Die Eröffnungsveranstaltung beginnt am 7. März um 19 Uhr im Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig (Dittrichring 24, 04109 Leipzig).

Begrüßung: Uwe Schwabe, Vorstandsvorsitzender Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.
Eröffnungsvortrag: Ulrike Rothe, Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V. Berlin
Musikalische Begleitung: Ingeborg Freytag

Im Anschluss Diskussion mit Zeitzeuginnen und der Kuratorin der Ausstellung Ulrike Rothe - Moderation Rebecca Hernandez Garcia Weitere Veranstaltungen finden am 11., 17. und 24. April statt und können dem Flyer entnommen werden.

Veranstalter:

Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.
Agentur für Bildung, Geschichte, Politik e.V.
Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Die sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

HIER könnt Ihr unseren Flyer herunterladen!

Unter www.dieanderejugend.de sind seit 1. Februar 2024 Online-Module für Schüler:innen zu Beat, Heavy-Metal, Breakdance, Punk, Neonazis und rechtsextremen Jugendlichen in der DDR und zur Umweltbewegung zu finden. Unterstützt von der Stiftung Sächsischen Gedenkstätten sind ab sofort Projekttage zum Thema Jugendkulturen sowie Fortbildungen für Multiplikator:innen zur Lernplattform auf Anfrage möglich!

Ob mittels eines Erklärvideos, einer interaktiven Karte, Auszügen aus Zeitzeug:innen-Interviews oder Gedächtnisprotokollen und Aktenauszügen - die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Jugendszenen in der DDR erfolgt in den einzelnen Modulen exemplarisch, multiperspektivisch und gegenwartsbezogen. Anhand der abwechslungsreichen und gleichzeitig reduzierten Inhalte sowie konkreten Aufgabenstellungen können die Schüler:innen ihren eigenen Lernweg wählen, Ergebnisse sichern und ein eigenes mediales Produkt erstellen.

Frau Titze im Magazin des ABL Ende Januar 2024 besuchte Alexandra Titze, Vizepräsidentin des Bundesarchivs, verantwortlich für die Abteilungen des Bereichs Stasi-Unterlagen-Archiv, das Archiv Bürgerbewegung Leipzig. Im Rahmen ihres Besuchs erhielt sie einen Einblick in die Archiv- und Bildungsarbeit des ABL.

Besonders aufregend war der Blick hinter die Kulissen unserer brandneuen Online-Lernplattform „Die andere Jugend“, die am 1. Februar online gehen wird! In einer intensiven Diskussion wurden anschließend wichtige Themen rund um den Matthäikirchhof und das "Forum für Freiheit und Bürgerrechte" beleuchtet. Wir danken Frau Titze für ihren Besuch und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. 

Besucher*innen der Veranstaltung „… und das alles wegen einer brennenden Kerze“ (Foto ABL)„… und das alles wegen einer brennenden Kerze“ – formulierte eine Angehörige im Rückblick an die brutalen Zuführungen und harten Haftstrafen am 18.11.1983 in Leipzig in ihren persönlichen Aufzeichnungen. Zum 40. Jahrestag dieses bislang wenig bekannten friedlichen Protestes von Jugendlichen zur Eröffnung der Leipziger DOK-Filmwoche hatte das ABL ins Stasi-Unterlagen-Archiv eingeladen. Unter sehr großem Interesse der etwa 75 Anwesenden berichteten mehrere Zeitzeugen sehr offen von ihren Motiven, Wahrnehmungen und Verwundungen bis heute. Sehr deutlich wurde, wie das Gift von Zersetzungsmaßnahmen der Staatssicherheit noch bis heute wirkt. Berührt und nachdenklich endete der intensive Austausch zwischen Zeitzeug*innen, Historiker*innen, Stadträt*innen und Interessierten.

Das Zeitzeug*innenprojekt des ABL zur Erinnerung an die Kerzendemo, unter Leitung von Ariane Zabel, wird von der Stadt Leipzig und dem Förderprogramm „Sehnsucht nach Freiheit“ unterstützt.

Weitere Zeitzeug*innen und Fotos werden noch gesucht. Melden Sie sich bei uns!

Das soziokulturelle Zentrum „die naTo“ (Foto: ABL)„Es lebe der Beat!“ hieß es am Montagabend, 30.10.2023, in der Leipziger „naTo“. Es herrschte so großer Andrang, dass nicht alle Interessierten eingelassen werden konnten. Vorgestellt wurde anlässlich des 58. Jahrestags der Leipziger Beatdemo 1965 das von der Goerdeler-Stiftung unterstützte Zeitzeug:innen-Projekt zur Beatbewegung der 1960er Jahre. Viele Augenzeug:innen im Saal erklärten sich im Anschluss zu einem Video-Interview mit dem ABL bereit.

Großes Interesse fand auch die Präsentation des Online-Beatmoduls, das im Rahmen des Projektes „Jugend erinnert“, gefördert durch die Bundesstiftung Aufarbeitung, einen zeitgemäßen Zugang für Jugendliche schafft. Am 1. Februar 2024 geht unsere digitale Lernplattform zu Jugendkulturen in der DDR und in der Transformationszeit online. Für ausgezeichnete Stimmung im Saal sorgte der Musiker Stephan Langer, ein Urgestein der Leipziger Beatszene, damals bei den „Devils“ und den „Luniks“ aktiv.

Die Planungen für den nächsten Jahrestag der Beatdemo 2024 laufen bereits!

Anfang Dezember 2022 übergab Liedermacher Stephan Krawczyk seinen Vorlass an das ABL. In einem großen Umzugskarton finden sich viele Fotos, Dokumente und Auszeichnungen aus dem bewegten Leben des bekannten DDR-Dissidenten. Archivleiterin Dr. Saskia Paul freut sich sehr über den neuen Schatz im Archiv, der zukünftig für die Forschung und Bildungsarbeit zur Verfügung stehen wird. Vorstandsvorsitzender des ABL, Uwe Schwabe, betonte die wichtige Rolle von Krawczyk und Klier für die DDR-Bürgerbewegung. Die Verhaftung und Ausreise der beiden oppositionellen Künstler*innen Anfang 1988 hätten die Arbeit der Basisgruppen in Leipzig mobilisiert und radikalisiert.

 

Bisher liegen 680 STOLPERSTEINE an 237 Orten in Leipzig. Jetzt werden 21 weitere Steine für Opfer der NS-Diktatur folgen. Vor den ehemaligen Wohnorten verfolgter und ermordeter Menschen werden diese Erinnerungsmale ebenerdig in den Gehweg verlegt. Zu diesem Anlass erwarten wir Gäste aus den USA, Kanada, England, Israel, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland.

Ablauf und Biogramme (pdf)

Nach einem jahrzehntelangen Streit um die Aufbewahrung und Verwendung der historischen Glasnegative aus dem jüdischen Fotoatelier Mittelmann können diese nun den rechtmäßigen Erben in Frankreich zurückgegeben werden. Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. hat in treuhänderischer Verantwortung dieses Kulturgut übernommen. Die Enkelin des Fotografen Abram Mittelmann, der im Holocaust ums Leben kam, bekräftigt, dass das Fotoarchiv ihrer Familie in Leipzig zugänglich gemacht wird. Es sei nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die breite Öffentlichkeit von unschätzbarem Wert. Das ABL hat einen "runden Tisch" angeregt, um die städtischen Ressourcen für die Aufarbeitung zu bündeln.

„Immer wieder wächst das Gras / klammert all die Wunden zu …“ (Gundermann)

DIKTATURERFAHRUNG UND TRANSFORMATION IN HOYERSWERDA UND IM LAUSITZER REVIER

Das diesjährige Geschichtscamp in Hoyerswerda bietet die Gelegenheit, spannende Themen zur DDR-Geschichte bis in die Gegenwart zu erforschen. Zum Programm gehören Einblicke in Stasi-Akten, Zeitzeugengespräche, Diskussionen mit Expert*innen und der Besuch des Industriedenkmals Knappenrode. Die intensive gemeinsame Arbeit in verschiedenen Workshops soll die eigene Projektarbeit an Schulen fördern. Das Archiv Bürgerbewegung wird vom 18. bis 22. September mit dem Workshop „Back to the 80s“ – Breakdance in der DDR zwischen Freiheit, Spaß und Kontrolle“ in Hoyerswerda vertreten sein. Teilnehmen können Schüler*innen der Klassenstufen 9-13 aus Sachsen und Baden-Württemberg mit besonderem Interesse an der Geschichte der DDR. Die Anmeldung ist noch bis zum 21.6.2023 online möglich: https://www.geschichtscamp.de/aktuelles/

Ausschreibung (pdf)


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